# taz.de -- Hetze gegen Sozialhilfe: Konferenz gegen Stigmatisierung
       
       > Hetze gegen Bürgergeldempfänger*innen ist Alltag. Eine
       > Veranstaltungsreihe zeigt, wie Betroffene sich wehren – und warum Protest
       > nötig ist.
       
 (IMG) Bild: Hetze gegen Sozialhilfeempfangende hat systemische Ursachen
       
       Berlin taz | Bundeskanzler Merz hat erst vor wenigen Tagen erklärt, dass er
       beim Bürgergeld Millionen einsparen will. Damit ist er sich treu geblieben.
       Schließlich macht der ehemalige Blackrock-Manager seit Jahren deutlich,
       dass er nicht die Armut, sondern die Armen bekämpfen will. Dafür bekommt er
       Beifall von Rechtsaußen. „Bei der Hetze gegen
       Bürgergeldbezieher*innen überbieten sich AfD und die Unionsparteien
       schon lange. Da hat es nie eine Brandmauer gegeben“, erklärt Claudia
       Kratzsch.
       
       Die langjährige Aktivistin der Berliner Erwerbsloseninitiative Basta
       verweist darauf, dass sowohl die AfD als auch die Unionsparteien das
       Bürgergeld als leistungsloses Einkommen diffamieren und schärfere
       Sanktionen gegen Menschen fordern, die sich angeblich weigerten, Arbeit um
       jeden Preis anzunehmen. Wie dagegen angekämpft werden kann, ist das Thema
       [1][einer Veranstaltungsreihe des Vereins Teilhabe e.V.], die am
       Freitagabend um 19 Uhr im Berliner Mehringhof beginnt.
       
       Dort wird Kratzsch über die Schikanen und Probleme berichten, mit denen
       Bürgergeldempfänger*innen seit Jahren in den Jobcentern konfrontiert
       sind. Dabei betont Kratzsch, dass es durchaus Möglichkeiten der Gegenwehr
       auch auf den Jobcentern gibt. Die Initiative Basta zum Beispiel berät
       Betroffene über ihre Rechte und begleitet sie auf Wunsch auch zu ihren
       Terminen auf Ämtern und Gerichten.
       
       ## Stärkere Solidarität bei Protesten gegen rechts
       
       Der Journalist Sebastian Friedrich, der zweite Referent auf der
       Veranstaltung, fordert seit vielen Jahren [2][eine „neue Klassenpolitik“]
       als Teil eines größeren Kampfes gegen die gesellschaftliche
       Rechtsentwicklung. Eine klare Zurückweisung der Hetze gegen
       Bürgergeldempfaenger*innen gehört für ihn dazu. Doch das Thema
       werde auch bei den Protesten gegen rechts bisher viel zu selten
       thematisiert, monieren aktive Erwerbslose gegenüber der taz.
       
       „Wenn AfD und CDU gegen eine linksliberale Richterin mobil machen, ist der
       Widerstand viel größer, als wenn wieder eine neue Kampagne gegen
       Bürgergeldbezieher*innen losgetreten wird“, kritisiert Sabine, die
       ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Die Veranstaltungsreihe will
       einen Kontrapunkt setzen. Sie wird am Samstag ab 15 Uhr im Mehringhof mit
       Beiträgen der Erwerbslosenaktivist*innen Anne Seeck, Thilo
       Broschell, Hinrich Garms und der Journalistin Lea Fauth fortgesetzt.
       
       11 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://teilhabe-berlin.de/veranstaltung/aussortiert-die-hetze-gegen-buergergeldbezieherinnen-232
 (DIR) [2] https://www.sebastian-friedrich.net/neue-klassenpolitik/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Peter Nowak
       
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