# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukrainischer Abgeordneter in Lwiw ermordet
       
       > Der frühere ukrainische Parlamentschef Andrij Parubij wurde auf offener
       > Straße erschossen. „Putins Palast“ ist von einem Waldbrand bedroht.
       
 (IMG) Bild: Andrij Parubij (Mitte), ehemaliger Parlamentspräsident der Werchowna Rada, ist tot (Archiv)
       
       ## Merz will Russland wirtschaftlich entwaffnen
       
       Bundeskanzler Friedrich Merz rechnet damit, dass Russland den Krieg gegen
       die Ukraine erst stoppt, wenn es ihn aus wirtschaftlichen und militärischen
       Gründen nicht mehr führen kann. „Alle Bemühungen der letzten Wochen sind
       beantwortet worden mit einer noch aggressiveren Vorgehensweise dieses
       Regimes aus Moskau gegen die Bevölkerung in der Ukraine“, sagte Merz am
       Samstag auf dem Landesparteitag der CDU-NRW. „Das wird auch so lange nicht
       aufhören, bis wir nicht gemeinsam dafür sorgen, dass Russland diesen Krieg
       zumindest aus wirtschaftlichen Gründen, vielleicht auch aus militärischen
       Gründen … nicht länger führt.“ Er hatte in den vergangenen Tagen verstärkte
       Sanktionen gegen Russland gefordert, das die Ukraine 2022 überfallen hatte.
       
       Merz lobte die große Einheit der Europäer in der Diskussion um die Ukraine
       – und nahm für sich in Anspruch, dies maßgeblich erreicht zu haben. „Wenn
       der deutsche Bundeskanzler diese Arbeit nicht leistet, die Europäer
       zusammenzuhalten, um gerade in einer solchen Frage von Krieg und Frieden
       dafür zu sorgen, dass es Geschlossenheit gibt auf der europäischen Ebene, …
       dann macht es sonst niemand“, sagte Merz. Er empfinde dies als Auftrag an
       ihn als Kanzler. „Wenn Deutschland bereit ist, in Europa wieder Führung zu
       übernehmen, wenn Europa zusammensteht, dann haben wir eine Chance, gehört
       zu werden, dann können wir unsere Interessen durchsetzen.“ (rtr)
       
       ## Wadephul dringt auf mehr Druck gegenüber Putin
       
       Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat angesichts der jüngsten
       russischen Angriffswelle auf die Ukraine stärkeren Druck auf Moskau
       gefordert. „Die Welt ist verhandlungsbereit, insbesondere die Ukraine ist
       verhandlungsbereit. Wer Krieg führen will, ist Wladimir Putin“, sagte
       Wadephul vor Beginn eines EU-Außenministertreffens in Kopenhagen am
       Samstag. Darum müsse die EU ihre „Maßnahmen verstärken, dass er an den
       Verhandlungstisch kommt“.
       
       Die bisherigen Sanktionen der EU zeigten bereits „eine erhebliche Wirkung,
       auch eine Inflationswirkung“ in Russland. Dieser Weg müsse nun weiter
       verfolgt werden, betonte Wadephul. Der Bundesaußenminister rief zudem zu
       „weiterer militärischer und finanzieller Unterstützung“ der Ukraine auf.
       Noch lange nicht alles, was von Seiten der EU zugesagt worden ist, sei auch
       eingehalten worden.
       
       Unterdessen litten die Menschen in der Ukraine „in schrecklicher Weise“
       unter den russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen auf zivile Ziele im
       Land, sagte der Bundesaußenminister. Am Donnerstag waren bei Angriffen mit
       Drohnen und Raketen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew nach ukrainischen
       Angaben mindestens 25 Menschen getötet worden, darunter vier Kinder. (afp)
       
       ## Ex-Parlamentspräsident in Lwiw erschossen
       
       Der frühere ukrainische Parlamentschef Andrij Parubij ist im Westen des
       Landes in der Stadt Lwiw (Lemberg) nach Behördenangaben getötet worden. Der
       ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach auf der Plattform X von
       einem „schrecklichen Mord“ an dem 54 Jahre alten Abgeordneten, der in der
       Vergangenheit auch Vorsitzender des Parlaments in Kiew gewesen war.
       
       Die Ermittlungen zu dem Verbrechen und die Suche nach dem Täter liefen,
       teilte Selenskyj mit. Er sei von Innenminister Ihor Klymenko über die Tat
       informiert worden. Selenskyj sprach den Angehörigen des Politikers sein
       Beileid aus. Medien berichteten, der aus der Region Lwiw stammende
       Abgeordnete sei mit mehreren Schüssen getötet worden. Demnach soll ein
       Kurier eines Lieferdienstes auf einem Fahrrad die Schüsse abgefeuert haben.
       Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. (dpa)
       
       ## Waldbrand durch abgestürzte Drohne nahe „Putins Palast“
       
       Russische Feuerwehrleute haben am Samstag in der Nähe einer Luxus-Residenz
       mit dem Spitznamen „Putins Palast“ gegen einen Brand angekämpft, der durch
       den Absturz einer ukrainischen Drohne ausgelöst worden war. Mehr als 400
       Feuerwehrleute seien weiter nahe der Stadt Gelendschik in der südrussischen
       Schwarzmeerregion Krasnodar im Einsatz, gab das russische
       Katastrophenschutzministerium bekannt.
       
       Am Vortag veröffentlichte das Ministerium ein Video von brennenden Bäumen,
       aschebedeckten Böden und einem Hubschrauber, der Löschwasser
       transportierte. Zunächst gab es jedoch keine Hinweise darauf, dass die
       umstrittene Immobilie „Putins Palast“ ebenfalls von den Flammen betroffen
       war.
       
       Der in russischer Haft verstorbene Oppositionelle Alexej Nawalny hatte 2021
       eine Untersuchung veröffentlicht, in der er Kreml-Chef Wladimir [1][Putin
       vorwarf, Eigentümer des riesigen Anwesens in Krasnodar am Schwarzen Meer]
       zu sein. (afp)
       
       ## Russland rückt nach eigenen Angaben weiter vor
       
       Die russische Armee rückt nach Angaben des Moskauer
       Verteidigungsministeriums in der ostukrainischen Region Donezk weiter vor.
       Dort sei das Dorf Komyschuwacha eingenommen worden, teilt das Ministerium
       mit.
       
       Dem Militär werden darüber hinaus Erfolge bei Angriffen auf ukrainische
       Raketen- und Luftfahrtunternehmen sowie auf Militärflugplätze
       zugeschrieben. Das Verteidigungsministerium meldet zudem den Abschuss von
       86 ukrainischen Drohnen in der Nacht zu Samstag. Am Morgen seien 20 weitere
       Drohnen unschädlich gemacht worden, darunter 18 über der von Russland
       annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. (rtr)
       
       ## Ukraine berichtet von Angriffen auf Ölraffinerien in Russland
       
       Die Ukraine hat nach eigenen Angaben Ölraffinerien in den russischen
       Städten Krasnodar und Sysran angegriffen. Das ukrainische Militär teilt
       mit, in Krasnodar im Süden Russlands habe es mehrere Explosionen gegeben
       und ein Feuer sei ausgebrochen. Auch in der Raffinerie in Sysran habe es
       infolge des Angriffs einen Brand gegeben. Laut den Behörden in Krasnodar
       wurde das Feuer dort durch herabstürzende Trümmerteile entfacht und ist
       inzwischen gelöscht. Die Anlage sei evakuiert worden, es habe keine Opfer
       gegeben, teilen die Behörden auf Telegram weiter mit.
       
       Das russische Verteidigungsministerium erklärt, in der Nacht elf
       ukrainische Drohnen über der Region Krasnodar abgeschossen zu haben. Der
       Gouverneur der Region Samara, in der Sysran liegt, bestätigt lediglich
       einen Angriffsversuch auf einen Industriebetrieb. Sysran liegt rund 900
       Kilometer südöstlich von Moskau. (rtr)
       
       ## Kallas will Russland eingefrorene Gelder weiter vorenthalten
       
       Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas knüpft die Rückgabe von in der [2][EU
       eingefrorenen Vermögen an Russland an Reparationszahlungen des Landes an
       die Ukraine]. Es sei nicht vorstellbar, dass diese Gelder an Russland
       zurückgegeben werden, wenn das Land nicht für die Kriegsschäden in der
       Ukraine bezahlt habe, sagt Kallas kurz vor Gesprächen der EU-Außenminister
       zur Ukraine in Kopenhagen.
       
       In der EU sind wegen des Krieges in der Ukraine russische Vermögen im Wert
       von rund 210 Milliarden Euro eingefroren. Einige EU-Staaten wie Polen und
       die baltischen Länder fordern die Beschlagnahmung der Vermögen, um damit
       die Ukraine zu unterstützen. Deutschland, Frankreich und Belgien lehnen
       dies jedoch ab. Sie verweisen auf rechtliche Bedenken und darauf, dass
       künftige Gewinne aus den Vermögen bereits für die Unterstützung der Ukraine
       vorgesehen seien. (rtr)
       
       30 Aug 2025
       
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       Antworten schuldig.