# taz.de -- K.I.Z., Peter Maffay und Pashanim: Stimmengewirr für Gaza
       
       > Gleich mehrere Bündnisse mit prominenten Künstler:innen planen im
       > Herbst Großdemos für Gaza. Nur die Linke hängt noch in der Luft.
       
 (IMG) Bild: Wir träumen von Frieden
       
       Berlin taz | Von dem unter Linken so beliebten „heißen Herbst“ ist noch
       nicht die Rede, doch die Palästina-Proteste in Berlin könnten in den
       kommenden Wochen und Monaten durch mehrere Großveranstaltungen auf eine
       neue Ebene gehoben werden.
       
       Konkret geplant sind bereits zwei Kundgebungen, jeweils mit prominenter
       Unterstützung und dem Potenzial, deutlich mehr Menschen anzuziehen als die
       fast täglich stattfindenden [1][Gaza-Proteste]. Denen gelang bislang kaum
       eine Mobilisierung über eine migrantische und linksradikale
       propalästinensische Szene hinaus.
       
       Bereits seit Monaten kündigt sich der Massenprotest eines Bündnisses an, zu
       dem auch die Partei Die Linke gehört. Im Juni kündigte Parteichefin Ines
       Schwerdter an, gegen die „Kriegsverbrechen in Gaza“ auf die Straße zu
       gehen: „Es liegt in unserer Verantwortung, palästinensische und israelische
       Stimmen für den Frieden hier hörbar zu machen.“
       
       Nur: Offensichtlich war man im Bündnis wenig glücklich über das Vorpreschen
       der Linken – und innerhalb der Partei wuchs die Sorge, die Demonstration
       könnte auch Hamas-Sypathisant:innen und Antisemit:innen anziehen. Dann
       folgte die Absage. Neuer Termin, so munkelte man, sollte der 27. September
       sein.
       
       ## Musik-Kundgebung
       
       Wie am Montag bekannt wurde, wird nun tatsächlich für diesen Termin
       mobilisiert, vorerst aber ohne dass die Linke dabei sichtbar wird. Unter
       dem Motto [2][„All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid!“] rufen [3][Medico
       International und Amnesty] sowie die Palästinensische Gemeinde zu einer
       Konzert-Kundgebung auf die Reichstagswiese. Auftreten sollen K.I.Z. und die
       Rapper:innen Ebow und Pashanim.
       
       Gerechnet werde mit 20.000 Teilnehmer:innen. Die Initiative gehe laut
       einem Sprecher von Medico auf fünf Einzelpersonen zurück, darunter den
       Geiger Michael Barenboim und den Hochschuldozenten Jules El-Khatib.
       
       Sorge davor, ins falsche Licht gerückt zu werden, habe man nicht: „Unsere
       grundlegende politische Ausrichtung ist glasklar. Wir orientieren uns an
       einer Politik der Menschenrechte“, so der Medico-Sprecher. Im Aufruf, der
       ein Ende der militärischen Kooperation mit Israel und ungehinderten Zugang
       für humanitäre Hilfe fordert, heißt es: „Wir verurteilen alle
       Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen, unabhängig davon, ob sie
       von israelischen oder palästinensischen Akteur:innen begangen werden.“
       
       Bereits zwei Wochen zuvor kommt es zu einer Kundgebung am Brandenburger
       Tor, zu der die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht zusammen mit Peter
       Maffay, Dieter Hallervorden, der Publizistin Gabriele Krone-Schmalz und dem
       Rapper Massiv aufruft. Der Protest darf als Versuch des BSW gesehen werden,
       der Linken zuvorzukommen. Demonstriert wird für einen Stopp des
       „Völkermords in Gaza“ und allgemein gegen Waffenlieferungen in
       Kriegsgebiete, womit auch die Ukraine gemeint ist.
       
       Ergänzung: In einer ersten Version hieß es noch, es gäbe 3 Bündnisse. Das
       ist nicht richtig: Die Linke ist Teil des Bündnisses um Medico und Amnesty.
       
       18 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Palaestina-Solidaritaet-in-Berlin/!6099452
 (DIR) [2] https://all-eyes-on-gaza.de/
 (DIR) [3] /Palaestina-Proteste-in-Berlin/!6040191
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Erik Peter
       
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