# taz.de -- Abgang im Berliner Senat: Düstere Aussichten für den Klimaschutz
       
       > Berlins Umweltstaatssekretärin Behrendt wechselt ins Kanzleramt. Eine
       > schlechte Nachricht mit Blick auf die klimapolitischen Restambitionen des
       > Senats.
       
 (IMG) Bild: Wechsel ins Kanzleramt: Noch-Staatssekretärin Britta Behrendt (CDU)
       
       Es ist ein Abgang, der nichts Gutes für die Umwelt- und Klimaschutzpolitik
       der Berliner Landesregierung erahnen lässt: Umweltstaatssekretärin Britta
       Behrendt wird zum Ende des Monats die Senatsverwaltung für Mobilität,
       Verkehr, Klimaschutz und Umwelt verlassen. [1][Nach taz-Informationen] soll
       die CDU-Politikerin im Kanzleramt die Leitung der Abteilung für
       Digitalisierung und Staatsmodernisierung übernehmen.
       
       Dass die taz das Ausscheiden eines CDU-Mitglieds aus dem schwarz-roten
       Senat bedauert, ist wohl ein Novum. Aber in diesem Fall muss klar gesagt
       werden: Der Wechsel Behrendts wird ein Verlust für Berlin sein und
       erwartbar eine große Lücke im Haus von CDU-Verkehrs- und Umweltsenatorin
       Ute Bonde hinterlassen.
       
       Selbst Vertreter:innen von Umweltverbänden, die ansonsten kein gutes
       Haar an der Politik des Senats im Allgemeinen und der von Ute Bonde im
       Besonderen lassen, sind mit der Arbeit von Behrendt mehr als zufrieden. Lob
       gibt es bis heute beispielsweise für ihren Schritt, [2][die seit Jahren
       kritisierte Art und Weise des Berliner Waldumbaus auszusetzen].
       
       Dabei kam Behrendt nicht einmal vom Fach. Vor ihrer Zeit im Senat hatte die
       Juristin als Stabsleiterin im Bundesinnenministerium gearbeitet und mit
       Umwelt- und Klimaschutz dort herzlich wenig zu tun. Entsprechend groß war
       die Skepsis, als sie vor etwas mehr als zwei Jahren ihr Amt in der
       Senatsverwaltung antrat.
       
       ## Rasierter Umwelt- und Klimaschutzetat
       
       Nicht, dass Behrendt in ihrer Amtszeit den Verbänden alle Wünsche erfüllt
       hätte. Aber sie soll auch nie Versprechen gemacht haben, die sie nicht
       halten konnte. Sie galt als zuverlässig und als eine, die zuhören kann und
       nicht nur irgendwas drauflosplappert – in diesem Senat eine Seltenheit.
       
       Auch Behrendt konnte indes nicht verhindern, dass der sowieso nicht sehr
       üppige Umwelt- und Klimaschutzetat bei den Haushaltskürzungen [3][im
       vergangenen Jahr brachial rasiert wurde]. Dem Vernehmen nach soll der
       Bereich im anstehenden Doppelhaushalt 2026/27 erneut dran glauben müssen.
       Im Raum stehen weitere Kürzungen von mehr als 15 Prozent gegenüber dem
       aktuellen Schrumpfetat von rund 300 Millionen Euro.
       
       Behrendts Noch-Vorgesetzte Ute Bonde soll das kaum interessieren, heißt es
       sogar aus der Koalition. Umwelt und Klimaschutz, das sei für die aus der
       Verkehrsbranche kommende Senatorin nur unwichtiges Gedöns.
       
       Längst vergessen ist, dass Schwarz-Rot in Berlin 2023 in dieser Hinsicht
       mit markigen Worten angetreten. [4][CDU-Senatschef Kai Wegner sprach vom
       „neuen Schub“ für den Klimaschutz.] Vorreiter sollte das Land Berlin auf
       diesem Feld werden. Immerhin, Behrendt war es zu verdanken, dass die
       Bestandteile „Klimaschutz und Umwelt“ im Namen die Senatsverwaltung nicht
       völlig zur Makulatur verkommen.
       
       Der Bedeutungsverlust des Bereichs dürfte sich mit Behrendts Weggang
       beschleunigen. Dies umso mehr, als Bonde Schwierigkeiten haben wird, die
       Stelle vernünftig nachzubesetzen. In gut einem Jahr sind
       Abgeordnetenhauswahlen. Wer Planungssicherheit sucht, ist falsch auf dem
       Posten.
       
       5 Aug 2025
       
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