# taz.de -- Neue BSR-Kampagne: Du bist schuld an Berlins Müllproblem
       
       > Die Umweltsenatorin präsentiert lustige Werbebilder, die das Müllproblem
       > eindämmen sollen. Einer Verpackungssteuer erteilt sie hingegen eine
       > Absage.
       
 (IMG) Bild: Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU, rechts) und BSR-Chefin Stephanie Otto (links) präsentieren einen Mülleimer
       
       Berlin taz | Der Mülleimer neben Umweltsenatorin Ute Bonde wirkt
       herausgeputzt. Blitzblank leuchtet das Orange der Berliner Stadtreinigung;
       Abfälle sind an diesem Montagmittag keine zu sehen. Der Bauch des Behälters
       ist frisch beklebt mit einem der neuen Kampagnenmotive: „Du liebst
       Fastfood. Wir clean City“. Illustriert mit einer KI-generierten, leicht
       verstörend wirkenden Person in einem Pommeskostüm.
       
       „Jeder soll und muss sich mit dem Thema Müll auseinandersetzen“, sagt
       Bonde. Dafür sei die neue Aufklärungskampagne mit der BSR gedacht. Um das
       Müllproblem in der Hauptstadt in den Griff zu bekommen, will die
       CDU-Politikerin nun auf die Verantwortung des Einzelnen setzen. „Der Müll
       fällt nicht vom Himmel, sondern er wird aus einer Hand fallen gelassen“,
       sagt sie. Und diese Hand soll nun adressiert werden. „Verhaltensänderungen
       sind der Schlüssel“, meint Bonde, und: „Eine saubere Stadt erreichen wir
       nur gemeinsam.“
       
       Die Umweltsenatorin gibt sich bei dem Pressetermin im Köllnischen Park in
       Mitte gewohnt handlungsfähig. Seitdem sie im vergangenen Jahr mit der
       [1][„Sei kein Monster“-Kampagne] wenig erfolgreich für ein harmonisches
       Miteinander im Straßenverkehr geworben hat, sind nun die vermüllten Parks
       und Ausgehmeilen an der Reihe.
       
       Das lässt sich der Senat was kosten: 170.000 Euro kostet die Werbekampagne,
       die nicht nur auf den BSR-Mülltonnen zu sehen sein wird, sondern auch beim
       Berlin-Marathon und auf Social Media dank der Kooperation mit diversen
       Influencern. Durch die KI-generierten Motive konnte sogar noch etwas im
       Werbebudget gespart werden.
       
       ## 250 Euro für eine Kippe
       
       Die Kampagne sei jedoch nur ein Baustein im [2][Kampf gegen die Müllflut],
       erklärt Bonde. Zusätzlich plane der Senat, die Strafen für illegale
       Müllentsorgung deutlich zu erhöhen. Wer künftig den Slogan „Du hast die
       Asche. Wir den Becher“ vom KI-generierten Kippenmann nicht befolgt, muss
       sich auf eine Strafe von bis zu 250 Euro einstellen. Überwachen sollen das
       sogenannte „Waste Watchers“, wie sie schon in Friedrichshain-Kreuzberg
       unterwegs sind.
       
       Und wenn der Mülleimer mal wieder voll ist? Bleibt er voll. Mehr Geld oder
       Personal für die BSR gibt es auf jeden Fall nicht, stellt
       Unternehmenschefin Stephanie Otto klar.
       
       Ein Player kommt in Bondes Müll-Strategie nicht vor: die Gastronomie, die
       mit ihren Einwegverpackungen sämtliche Mülleimer zum Überquellen bringt.
       [3][Einer Verpackungssteuer wie in Tübingen] erteilt Bonde auf Nachfrage
       eine Absage, ebenso wie einer verschärften Mehrwegpflicht: „Wir müssen
       aufpassen, dass wir die Wirtschaft nicht überfordern.“ Das würde ja auch
       vom eigentlichen Problem ablenken: Berliner:innen, die ihre Pizzakartons
       nicht ordentlich zusammenfalten.
       
       4 Aug 2025
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jonas Wahmkow
       
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