# taz.de -- taz goes „Das Büro“: Auch ChatGPT bugsiert die Tassen nicht in die Spülmaschine​
       
       > Nach Redaktionsschluss stapeln sich die Tassen auf der Spülmaschine in
       > der Teeküche. Da unterscheidet sich die taz nicht von anderen Büros.
       
 (IMG) Bild: Frau Meier und die „Installation zeitgenössischer Büroperformance“
       
       Am Ende des Tages ist die taz auch nichts anderes als eine gewöhnliche
       Bürogemeinschaft. Das jedenfalls, wenn wir den Anblick der Teeküche zum
       Feierabend zum Maßstab nehmen. Und weil das Thema Kaffeetassen, die nicht
       in, sondern auf die Spülmaschine geräumt werden, allzu gewöhnlich ist,
       versuchen wir, die tazlage von diesem Mittwoch einfach von einer ganz
       gewöhnlichen KI schreiben zu lassen.
       
       Das Ergebnis ist leider nicht nur gewöhnlich, sondern stilistisch schlecht
       – und langweilig. [1][ChatGPT] schreibt von Alltagsdramen, Tassentürmen und
       einzelnen Helden, die ihre Trinkgefäße in die Maschine „bugsieren“. Also
       noch ein Versuch: bitte etwas akademischer. Dieses Mal ist es eine
       passiv-aggressive Litanei, die von „asymmetrischen Pflichtverständnissen“
       spricht und die Reinigungskraft automatisch zu einer Frau macht (bei uns
       putzen auch Männer). [2][Der der KI eingeimpfte Sexismus.]
       
       Dritter Versuch: bitte etwas lustig, und nicht so vorwurfsvoll. Die KI löst
       das nicht, indem sie lustiger und weniger vorwurfsvoll wird, sondern sie
       spricht von „einer gewissen Komik“ und macht einen „Vorschlag, ganz ohne
       Zeigefinger“. Und die Reinigungskraft, sie ist wieder weiblich, heißt
       dieses Mal Frau Meier. ChatGPT bekommt noch eine letzte Chance: jetzt bitte
       nochmal im Stile des „Streiflichts“ der Süddeutschen Zeitung. Die KI
       erzählt etwas von „Installation zeitgenössischer Büroperformance“. Frau
       Meier ist immer noch Frau Meier.
       
       Immerhin, das Ergebnis bestätigt das Medien-Mantra „only bad news are good
       news“ – nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Denn: Der Gedanke,
       „Schade, die KI hat mir die Arbeit nicht abgenommen“ verwandelt sich
       schnell in ein erleichtertes [3][„Wusst’ ich's doch, die KI kann mir die
       Arbeit nicht abnehmen.“] Und die Tassen? Stehen zum Feierabend wieder auf
       der Spülmaschine.
       
       15 May 2025
       
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