# taz.de -- Fischratgeber des Umweltverbands WWF: Umweltschützer raten von Hering und Makrele ab
       
       > Die Nordostatlantik-Bestände von Hering und Makrele seien überfischt,
       > warnt der WWF. Besser seien Alaska-Seelachs, Karpfen und Bio-Forelle.
       
 (IMG) Bild: Wer Hering essen möchte, sollte auf Nordseehering zurückgreifen
       
       Hamburg epd | Die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland rät vom Kauf von
       Heringen und Makrelen aus dem Nordostatlantik ab. Die [1][Fische] würden
       dort „weiterhin stark überfischt“, heißt es in der neuen Ausgabe des
       WWF-Einkaufsleitfadens für nachhaltigen Konsum von Fisch und
       Meeresfrüchten. Für kurzfristigen Profit werde der Zusammenbruch der
       Bestände in Kauf genommen, teilte die Organisation am Mittwoch in Hamburg
       mit. Dagegen habe sich die Bewertung für Alaska-Seelachs verbessert, auch
       regionaler Karpfen und Bio-Forelle seien eine gute Wahl für das Osteressen.
       
       Wer Hering essen möchte, sollte auf Nordseehering zurückgreifen, aus der
       Ostsee sei dieser Fisch keine Alternative: Laut WWF sind die meisten
       Heringsbestände dort aufgrund von Überfischung und den Auswirkungen der
       Klimakrise in einem dramatisch schlechten Zustand und schon seit längerer
       Zeit nicht mehr empfehlenswert.
       
       Die Bewertungen für Alaska-Seelachs, aus dem unter anderem Fischstäbchen
       hergestellt werden, hätten sich im Vergleich zu den Vorjahren verbessert.
       Kommt der Fisch aus der zentralen Beringsee sei er aufgrund des guten
       Fischereimanagements „empfehlenswert“, hieß es. „Die Hauptbestände des
       Alaska-Seelachs sind gesund und die Ware am deutschen Markt fast
       ausschließlich MSC zertifiziert, was die Rückverfolgbarkeit und Legalität
       der Produkte sicherstellt“, sagte WWF-Fischereiexperte Mark Heuer.
       
       Daneben seien regionale Karpfen und Forelle aus Bio-Zucht noch immer
       uneingeschränkt zu empfehlen. Auch gegen Miesmuscheln aus Hänge- und
       Pfahlkulturen ist laut WWF nichts einzuwenden. Wer Lachs essen möchte,
       greife am besten auf Wildlachs aus Alaska zurück. Der vom Aussterben
       bedrohte Aal, Granatbarsch, Rochen und Hai, der oft als Schillerlocke
       angeboten wird, gehöre hingegen gar nicht auf den Teller. Auch von Fisch
       aus zerstörerischer Grundschleppnetzfischerei sollten Verbraucherinnen und
       Verbraucher die Finger lassen.
       
       Auf Basis des Fischratgebers bietet der WWF jetzt auch einen Sushi-Ratgeber
       zum Download an. Der Ratgeber nimmt 13 typische Sushi-Zutaten aus dem Meer
       unter die Lupe.
       
       9 Apr 2025
       
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