# taz.de -- Parkinson durch Pestizide: Fehlgeleitete Bauern
       
       > Die Parkinson-Fälle durch Pestizide zeigen: Wenn Bauern von ihnen
       > verursachte Gesundheits- und Umweltprobleme leugnen, schaden sie sich
       > selbst.
       
 (IMG) Bild: In Frankreich wurde Parkinson durch Pestizide bereits 2012 als Berufskrankheit anerkannt
       
       Das Drama um die Tausenden von Bauern mit Parkinson-Syndrom legt
       Fehlentwicklungen in der Landwirtschaft offen. Vor allem: Viele Landwirte
       leugnen einfach, dass ihre Branche große Schäden an Umwelt und Gesundheit
       verursacht. Der Bauernverband bezweifelt immer noch, dass [1][Pestizide
       Parkinson auslösen] können. Nur bei zwei inzwischen nicht mehr zugelassenen
       Mitteln räumt er dieses Risiko ein.
       
       Obwohl [2][Frankreich] Parkinson durch Pestizide bereits 2012 als
       Berufskrankheit anerkannte. Obwohl der zuständige Ärzteausschuss beim
       Arbeitsministerium 2023 feststellte: Zahlreiche Studien belegen, dass
       Pestizide Parkinson auslösen können. Bei betroffenen Landwirten, die an
       mindestens 100 Tagen Mittel jeweils einer Wirkstoffgruppe eingesetzt haben,
       sollte eine [3][Berufskrankheit] festgestellt werden. Dann könnten sie
       großzügigere Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung sowie von
       der Krankenkasse bekommen.
       
       Doch der Bauernverband lehnt die Anerkennung als Berufskrankheit mit
       fadenscheinigen Argumenten ab. Er beruft sich auf das Gutachten einer
       Behörde, die selbst an Pestizidzulassungen beteiligt ist und damit einen
       Interessenkonflikt hat. Sie hat in ihrer Stellungnahme die wichtigsten
       Studien noch nicht einmal erwähnt. Der Bauernverband verrät die erkrankten
       Landwirte und das nur wegen eines kurzfristigen finanziellen Vorteils: Er
       will verhindern, dass die Höfe dauerhaft höhere Beiträge für die
       Unfallversicherung zahlen müssen.
       
       Nur falls es bei der Anerkennung als Berufskrankheit bleibt, fordert der
       Verband, dass der Bund die Kosten für die Parkinsonpatienten übernimmt. Es
       ist legitim, dass eine Lobby höhere Sozialbeiträge abwehren will. Aber doch
       bitte nicht auf Kosten der Opfer, die unter einem schweren Schicksal
       leiden.
       
       Aus der Causa müssen Bauern Lehren ziehen: Sie sollten nicht Funktionäre
       wählen, die sich am Ende gegen sie wenden. Und: Sie müssen die
       [4][Umweltprobleme ihrer Branche], zum Beispiel Pestizidschäden in der
       Natur, lösen – auch, weil sie ihnen irgendwann selbst schaden könnten.
       
       10 Apr 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Parkinson-durch-Pestizide/!6072903
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 (DIR) [3] https://parkinson-gesellschaft.de/die-dpg/presseservice/pressemeldungen/224-gemeinsame-stellungnahme-der-dgn-und-dpg-zur-anerkennung-des-parkinson-syndroms-durch-pestizide-als-berufskrankheit
 (DIR) [4] /Umweltbelastung-durch-Duenger/!5635932
       
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