# taz.de -- Meinungsforschung: Unterstützung für Kampf gegen den Hunger
       
       > Nach einer Umfrage fordert die Mehrheit der Menschen in Deutschland, dass
       > sich die neue Bundesregierung gegen den Hunger weltweit einsetzt.
       
 (IMG) Bild: Khan Yunis, Gaza, Dezember 2024: Eine Frau trägt einen Sack Mehl, eine Lebensmittelspende vom Hilfswerk der Vereinten Nationen
       
       BERLIN taz | Globale Gerechtigkeit hat im Wahlkampf kaum eine Rolle
       gespielt, [1][für die Mehrheit der Bevölkerung ist sie aber von Bedeutung]:
       77 Prozent der Bürger*innen entlang aller politischen Lager finden es
       wichtig, dass sich die neue Bundesregierung dafür einsetzt, den Hunger auf
       der Welt zu bekämpfen. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts
       Forsa im Auftrag der Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger ergeben.
       
       Überdurchschnittlich wichtig ist das Thema demnach Menschen mit geringem
       Einkommen von weniger als 2.500 Euro im Monat und Anhänger*innen von
       SPD und Grünen. Am geringsten war die Zustimmung bei
       Unterstützer*innen der AfD, erreichte aber immer noch 65 Prozent.
       
       Die wichtigsten Maßnahmen gegen Hunger sahen die Befragten in der
       Reduzierung von Armut, mehr globaler Gerechtigkeit und Maßnahmen zum
       Klimaschutz. Zwei Drittel sprachen sich für die Regulierung von
       Lebensmittelpreisen aus, und etwas über die Hälfte nannte mehr
       internationale Hilfsgelder als Maßnahme.
       
       Helene Mutschler, Chefin von Aktion gegen den Hunger, fordert von der neuen
       Bundesregierung „mehr denn je Verantwortung zu übernehmen“. Das sei
       besonders wichtig, da „humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit
       weltweit unter Druck geraten und die USA als größter Geber die
       internationale Hilfe massiv abbauen. Andernfalls droht auch eine humanitäre
       Zeitenwende – mit fatalen Folgen für Millionen Menschen in Not. Das erfüllt
       uns mit großer Sorge“.
       
       Am Dienstag gab auch Großbritannien erneute Kürzungen bei der
       Entwicklungszusammenarbeit bekannt. Durch die Einsparung will die Regierung
       einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 2,5 Prozent des
       Bruttoinlandsproduktes finanzieren, erklärte der britische Premierminister
       Keir Starmer.
       
       Wahlgewinner Friedrich Merz (CDU) hat angekündigt, dass er nationale
       Wirtschaftsinteressen stärker in den Vordergrund der deutschen Außen-und
       Entwicklungspolitik stellen will. Außerdem will er die [2][Humanitäre Hilfe
       und Entwicklungspolitik zusammenlegen].
       
       Entwicklungsorganisationen warnen vor weiteren Kürzungen an
       Entwicklungsgeldern im nächsten Bundeshaushalt.
       
       „Statt bei Entwicklungszusammenarbeit, humanitärer Hilfe und Unterstützung
       zur Bewältigung der Klimakrise in einkommensschwachen Ländern zu kürzen,
       sollte sich die kommende Bundesregierung klar zum Erreichen des 0,7 Prozent
       Ziels bekennen – erst recht in Zeiten, in denen sich andere zurückziehen.
       Statt Abschottung und Ausgrenzung brauchen wir eine humane
       Migrationspolitik, die auf Schutz, Rechte und Teilhabe setzt“, sagte
       Oxfam-Chefin Serap Altinisik nach der Bundestagswahl.
       
       25 Feb 2025
       
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