# taz.de -- Koalitionsknatsch kurz vor der Wahl: Hamburgs Bürgermeister stoppt Solarstrategie
       
       > Vor der Wahl konnte Hamburgs grüner Umweltsenator seine
       > Solarstromstrategie nicht mehr durch den Senat bringen. Nun wirf er der
       > SPD Blockade vor.
       
 (IMG) Bild: Geht auch auf denkmalgeschützten Gebäuden: Photovoltaikanlage
       
       Hamburg taz | [1][Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne)] wirft dem
       Koalitionspartner SPD vor, eine Photovoltaik-Strategie für die Stadt
       torpediert zu haben. Die entsprechende Vorlage seiner Behörde hat er kurz
       vor der Bürgerschaftswahl zurückgezogen.
       
       Aus Kerstans Sicht war sie von der SPD-geführten Senatskanzlei durch so
       viele Rückkoppelungsschleifen geschickt worden, bis nichts mehr von ihrer
       Substanz übrig blieb. „Anscheinend war das der SPD kurz vor der
       Bürgerschaftswahl zu sehr ein grüner Erfolg“, sagt Kerstan.
       
       Die von seiner Behörde erarbeitete Strategie sollte dazu dienen, der
       Photovoltaik in Hamburg einen Schub zu verleihen. Der Stadtstaat stand bei
       der [2][installierten Leistung 2023] mit 127 Megawatt auf dem vorletzten,
       bei der Leistung pro Kopf auf dem letzten Platz. Allerdings wurde in
       jüngster Zeit viel gebaut – allein im vergangenen Jahr kamen 56 Megawatt
       dazu.
       
       Die Strategie war das Ergebnis eines Konsultationsprozesses der Behörde mit
       Vertretern der Verwaltung, der Wirtschaft und kommunalen Unternehmen. Sie
       entspricht einer Forderung der Bürgerschaft, die Sonnenstromerzeugung
       [3][im Sinne des Klimaschutzes] auszubauen. Dazu gibt es bereits die
       [4][Pflicht, neue Gebäude und Dächer mit Photovoltaik zu bestücken].
       
       ## Ziele nicht akzeptiert
       
       Ergebnis des Konsultationsprozesses war, dass Hamburg mehr Solarpotenzial
       hat, als bis dato angenommen. Um es auszuschöpfen, sollte die Strategie
       neben Ausbauzielen auch Leitlinien für deren Umsetzung enthalten,
       bestehende Aktivitäten bündeln und Hemmnisse abbauen.
       
       „Nach einem halben Jahr haben wir die Rückmeldung bekommen: Die Ziele
       werden nicht akzeptiert, es gibt kein Geld, kein Personal, keine
       Maßnahmen.“ Die Umweltbehörde habe mehrfach Abschwächungen zugestimmt. Der
       letzte Vorschlag sei eine Zumutung zu viel gewesen. Die Senatskanzlei
       konnte sich bis Redaktionsschluss nicht äußern.
       
       28 Feb 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Verlust-fuer-Hamburgs-Gruene/!6039975
 (DIR) [2] https://strom-report.com/photovoltaik/
 (DIR) [3] /Hamburg-verschaerft-Klimaschutzgesetz/!5912629
 (DIR) [4] /Solarpflicht-auf-oeffentlichen-Daechern/!5971380
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gernot Knödler
       
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