# taz.de -- Spendenrekord im Wahlkampf: CDU bekommt fast zehnmal so viele Großspenden wie SPD
> Großspenden sind für die Parteien gerade zur Finanzierung von Wahlkämpfen
> wichtig. Ein wahrer Geldsegen trifft seit dem Ampelbruch die CDU und FDP.
(IMG) Bild: „Schon wieder eine Spende!“ „Geil, damit machen wir bei der nächsten Kampagne auch so heiße Unterhemden-Fotos wie Christian Lindner.“
Berlin dpa | Die SPD liegt nicht nur in den Meinungsumfragen weit hinter
der Union – auch bei Großspenden hängt die Opposition die Kanzlerpartei
deutlich ab. Im vergangenen Jahr erzielte die CDU mit 5,37 Millionen Euro
fast das Zehnfache der Einnahmen der SPD, die auf magere 550.001 Euro kam.
Alle Parteien zusammen steuern vor der Bundestagswahl auf einen
Spendenrekord zu. Das geht aus der Veröffentlichung des Deutschen
Bundestages hervor.
## Schwelle für Großspenden auf 35.000 Euro gesenkt
Politische Parteien finanzieren sich in Deutschland vor allem durch
Mitgliedsbeiträge, Geld vom Staat und Spenden. Als Großspenden gelten
inzwischen Summen ab 35.000 Euro, bis März vergangenen Jahres lag die
Schwelle noch bei 50.000 Euro. Die Parteien müssen solche Beträge umgehend
der Bundestagspräsidentin melden, die diese Angaben dann zeitnah
veröffentlicht.
Zusammen mit den Zuwendungen an die CSU von 631.000 Euro kam die Union bis
zum Jahresende auf einen Betrag von ziemlich genau 6 Millionen Euro. Unter
den ehemaligen Ampel-Parteien belegte die FDP mit Großspenden von 2,77
Millionen Euro den ersten Platz, gefolgt von den Grünen, die 957.052 Euro
einnahmen.
## BSW bekommt allein von einem Spender fünf Millionen Euro
Die mit Abstand [1][größte Einzelspende von 4,09 Millionen Euro
verzeichnete das BSW]. Derselbe Unterstützer hatte der Partei von Sahra
Wagenknecht zuvor schon einmal 990.000 Euro überwiesen, sodass diese
zusammen mit einigen anderen Zahlungen auf 6,41 Millionen Euro kam und
damit sogar noch die CDU übertrumpfte. Als einzige der großen
Bundestagsparteien ging die AfD leer aus. Die Linke verbuchte eine einzige
Großspende von 68.038 Euro.
Auffallend ist allerdings, dass mit dem [2][Scheitern der Ampel Anfang
November] und der Aussicht auf eine vorgezogene Bundestagswahl vor allem
über Union und FDP ein wahrer Geldsegen niederging. Das BSW ging hingegen
fast leer aus. Hält diese Dynamik bis zur Wahl am 23. Februar an, dann wird
die Union noch am BSW vorbeiziehen.
Mit dem Senken der Schwelle von 50.000 auf 35.000 Euro soll mehr
Transparenz geschaffen werden. Allerdings ist dadurch auch kaum noch ein
Vergleich mit dem Vorjahr möglich, weil damals Spenden zwischen 35.000 und
50.000 Euro – so wie alle noch niedrigeren Beträge – nur in den
Rechenschaftsberichten der Parteien erfasst wurden.
## Einnahmen des Bundestagswahljahres 2021 schon überschritten
Üblicherweise zeigen sich Unternehmen, Verbände und Einzelpersonen in
Wahljahren besonders spendabel. Im [3][Bundestagswahljahr 2021 ließen sie
den Parteien insgesamt rund 12,4 Millionen Euro zukommen]. Diese Summe ist
jetzt schon überschritten, auch wenn man die Beträge zwischen 35.000 und
50.000 Euro herausrechnet, die 2021 noch nicht als Großspenden galten.
Im Wahljahr 2021 war die FDP am erfolgreichsten beim Spendeneinsammeln,
gefolgt von Grünen und CDU, die fast gleichauf lagen. Auch damals war die
SPD weit abgeschlagen und die AfD ging leer aus.
4 Jan 2025
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