# taz.de -- Goodbye, Wolfgang Becker!: Ohne Nostalgie für Lenin
       
       > Der Regisseur Wolfgang Becker wurde mit der Komödie „Good Bye, Lenin“
       > bekannt. Journalisten hielten ihn gern für einen Ostler.
       
 (IMG) Bild: Wolfgang Becker (rechts) und der Kameramann Martin Kukula bei den Dreharbeiten im Jahr 2003
       
       BERLIN dpa | Der Regisseur Wolfgang Becker ist tot. Berühmt wurde er mit
       dem Film „Good Bye, Lenin!“ – darin sah man dem jungen Daniel Brühl zu, wie
       er die DDR für seine Mutter noch ein wenig länger aufrechterhält. Becker
       starb am Donnerstag im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit.
       
       Becker wurde im Sauerland geboren (im westfälischen Hemer), studierte in
       Berlin – von 1974 bis 1979 an der Freien Universität Berlin und ab 1981 an
       der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) – und gewann mit
       „Schmetterlinge“ einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno. Er
       gründete mit [1][Tom Tykwer], Dani Levy und Stefan Arndt die
       Produktionsfirma „X Filme“. Mit Jürgen Vogel machte er die Tragikomödie
       „Das Leben ist eine Baustelle“ und in der Satire „Ich und Kaminski“ ging es
       erneut um eine Täuschung.
       
       Eine Frage wurde ihm in Interviews wegen „Good Bye, Lenin!“ oft gestellt.
       „Die erste Frage war immer, ob ich aus dem Osten oder Westen bin“, sagte
       Becker zu seinem 65. Geburtstag der Deutschen Presse-Agentur. „Hätte man
       auch googeln können.“ Bei „Good Bye, Lenin!“ habe er den Wind der
       Geschichte durch eine kleine Plattenbauwohnung wehen lassen wollen, sagte
       Becker. Die Zeitgeschichte als Hintergrund, eine Familie im Vordergrund.
       Und über allem schwebt eine Lüge.
       
       ## Keine Sehnsucht nach der DDR
       
       Danach sei gerade durch Shows im Fernsehen der Begriff „[2][Ostalgie]“
       aufgekommen, sagt Becker. Er finde diesen im Zusammenhang mit seinem Film
       „überhaupt nicht passend“. Wenn dem Film jedoch vorgeworfen werde, er habe
       einen „rosaroten, ostalgischen Blick auf die DDR“, sei quasi eine
       nachträgliche Idealisierung oder Romantisierung eines Unrechtsregimes,
       „dann kann ich nur sagen: Ihr habt den Film nicht wirklich gesehen“.
       
       Ostalgie habe für Ex-DDR-Bürger ohnehin eine andere Bedeutung gehabt. „Es
       ging nicht um eine Sehnsucht nach der alten DDR, sondern um die
       Verteidigung der eigenen Lebensleistung und Vergangenheit.“
       
       13 Dec 2024
       
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