# taz.de -- Förderung und Einbau von Wärmepumpen: Gute Nachrichten!
       
       > Die Förderprogramme laufen, Handwerker gibt es auch: Die Hersteller der
       > klimafreundlichen Heizungen können hoffen. Auch die Installation ist
       > schnell möglich.
       
 (IMG) Bild: In Neubauten haben sie sich schon durchgesetzt. Jetzt geht es um den Bestand: Wärmepumpen heizen klimafreundlicher
       
       Berlin taz | Zum Jahresende 2024 werden wieder mehr Wärmepumpen verkauft.
       Ihr Absatz steigt, der Marktanteil im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen
       auch. Die Anträge auf Förderung nehmen ebenfalls zu. Allerdings blickt die
       Branche mit einem Gefühl der Unsicherheit auf das kommende Jahr, denn es
       kann sein, dass [1][die neue Regierung nach der Bundestagswahl die
       Klimapolitik anders ausrichtet].
       
       Wärmepumpen laufen mit Strom, entziehen der Außenluft oder dem Boden Wärme
       und heizen damit Gebäude. [2][Sie arbeiten energiesparender als Gas- und
       Ölbrenner.] Außerdem verursachen sie kein klimaschädliches CO₂, sofern der
       Strom aus erneuerbaren Quellen stammt.
       
       Der leichte Aufschwung ist erst mal nur eine Momentaufnahme. Im September
       und Oktober wurden jeweils knapp 20.000 Geräte verkauft, deutlich mehr als
       in den übrigen Monaten des Jahres, teilte der Bundesverband Wärmepumpe am
       Dienstag mit. Auch der Anteil im Vergleich zu allen verkauften Heizungen
       wuchs auf rund 40 Prozent, während er im Jahresverlauf unter 30 Prozent
       lag. Die Zahl der Förderanträge stieg in den vergangenen Monaten ebenfalls.
       Im Oktober beantragten 15.000 Leute Zuschüsse für den Einbau einer
       Wärmepumpe bei der öffentlichen KfW-Bank.
       
       Die Branche hat eine turbulente Zeit hinter sich. Im Vergleich zu 2023
       brach der Absatz dieses Jahr um fast die Hälfte auf 200.000 Wärmepumpen
       ein. Große Hersteller wie Vaillant und Stiebel Eltron kündigten
       Stellenstreichungen an. Das war auch eine Folge des heftigen [3][Streits um
       das Gebäudeenergiegesetz]. Viele Immobilienbesitzende bauten sich danach
       neue fossile Heizungen ein, während die Grünen die ökologischen Geräte
       empfahlen.
       
       ## Neubauten nicht das Problem
       
       Andererseits handelt es sich jetzt um eine Normalisierung. Denn der gesamte
       Heizungsmarkt wird 2024 wohl um die Hälfte schrumpfen. Das dürfte auch eine
       Folge des Abklingens der Energiepreis-Inflation sein.
       
       Bei den Neubauten haben sich die Wärmepumpen mittlerweile durchgesetzt.
       Dort liegt ihr Anteil bei über 50 Prozent. Bezogen auf den gesamten
       Gebäudebestand sind es aber weniger als 10 Prozent. Und der Zuwachs ist
       derzeit so bescheiden, dass das von Wirtschaftsminister Robert Habeck
       (Grüne) ausgegebene Jahresziel von 500.000 neuen Wärmepumpen in weiter
       Ferne liegt. Folglich sinkt auch der CO2-Ausstoß des deutschen
       Gebäudesektors momentan zu langsam, um die [4][Erreichung der hiesigen
       Klimaziele] realistisch erscheinen zu lassen.
       
       Und wie es auf dieser Strecke weitergeht, ist unklar. Martin Sabel, der
       Geschäftsführer des Wärmepumpen-Verbandes, bezeichnete es als „fatal“,
       sollten sich die Rahmenbedingungen verschlechtern. Was durchaus möglich
       erscheint: Wenn die Union den nächsten Bundeskanzler stellt, könnten die
       Klimaziele, der CO₂-Preis für fossile Heizungen, die Förderung für
       ökologische Geräte und die Regeln für ihren Einbau geändert werden.
       
       ## Gute Förderbedingungen
       
       Diese politische Unsicherheit mag sich in den kommenden Monaten auswirken.
       Wobei die aktuellen Förderbedingungen für Wärmepumpen durchaus günstig
       sind. Die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln erreichen in vielen Fällen die
       Hälfte der Investitionskosten. Dadurch werden Wärmepumpen zu einer
       konkurrenzfähigen Variante, obwohl die Kaufpreise teilweise beim Dreifachen
       im Vergleich zu Gasheizungen liegen.
       
       Unklar erscheint ferner, wie sich die [5][übrigen Techniken
       weiterentwickeln, die später fossile Hausheizungen ersetzen sollen, etwa
       die Fernwärme]. Diese Lösung für größere Gebiete steht in Konkurrenz zu den
       individuell eingebauten Wärmepumpen. Viele Immobilieneigentümer werden die
       Investition aufschieben, bis klar ist, ob die jeweilige Kommune tatsächlich
       Fernwärme anbieten kann.
       
       Optimistisch gab sich der Wärmepumpen-Verband jedoch hinsichtlich der
       Wartezeiten beim Einbau. Während diese Anfang des Jahres teilweise noch bei
       einigen Monaten gelegen hätten, könnten Hausbesitzende nun damit rechnen,
       dass die neue Anlage nach wenigen Wochen installiert sei. Die
       [6][Handwerksbetriebe hätten sich mittlerweile auf die Nachfrage
       eingestellt], erklärte Geschäftsführer Sabel.
       
       26 Nov 2024
       
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