# taz.de -- Chinesische Zölle auf EU-Waren: Peking straft Paris ab
       
       > China antwortet auf die EU-Zölle auf E-Autos mit Zöllen auf Branntwein.
       > Das trifft vor allem französische Hersteller. Die EU zieht vor die WTO.
       
 (IMG) Bild: Lianyungang, China, 19. Juli 2024: Elektroautos stehen für den Export bereit
       
       Brüssel taz | Nur vier Tage nach der umstrittenen EU-Entscheidung,
       Strafzölle auf chinesische Elektroautos zu verhängen, will Peking höhere
       Zölle auf Waren aus der EU erheben. Betroffen sind zunächst Hersteller von
       Branntwein, der vornehmlich aus Frankreich kommt.
       
       Frankreich hatte sich am Freitag – anders als Deutschland – für Aufschläge
       von bis zu 35 Prozent auf [1][E-Autos aus China] ausgesprochen. Die
       chinesische Entscheidung dürfte daher eine Vergeltungsmaßnahme sein. Die
       EU-Kommission will dagegen vor die Welthandelsorganisation (WTO) ziehen.
       Dort häufen sich die Streitfälle.
       
       Einen ausgewachsenen Handelskrieg fürchtet man in Brüssel jedoch nicht.
       „Wir haben uns nie Sorgen gemacht“, erklärte Wirtschaftskommissar Paolo
       Gentiloni am Dienstag nach einem Treffen der EU-Finanzminister. Das
       europäische Vorgehen sei verhältnismäßig, so der Italiener. Es gebe daher
       keinen Grund für Gegenmaßnahmen.
       
       Das sieht Peking offenbar anders. Nachdem sich die chinesische Regierung
       noch im August gegen Schnellschüsse ausgesprochen hatte, will sie ihre
       Strafzölle nun schon ab diesem Freitag verhängen. Demgegenüber setzt
       Brüssel noch auf Verhandlungen; die Deadline ist am 30. Oktober. In den
       Gesprächen soll es unter anderem um Mengenbegrenzungen für chinesische
       E-Auto-Exporte gehen. Auch über Mindestpreise will Brüssel mit Peking
       reden.
       
       ## Zollstreit könnte schnell eskalieren
       
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       eskalieren. Denn China hat bereits weitere Untersuchungen zu europäischen
       Milchprodukten eingeleitet. Wie bei der EU geht es dabei um mögliche
       Subventionen, die den Wettbewerb verzerren. Auch [2][Verbrennerautos aus
       Deutschland] und der Slowakei könnten ins Visier der chinesischen Behörden
       geraten. Dies geht aus einer Mitteilung des chinesischen
       Handelsministeriums hervor. Sie ist offenbar als Warnung an die
       Bundesregierung in Berlin gedacht.
       
       Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei der entscheidenden Abstimmung am
       Freitag in Brüssel ein deutsches Nein angeordnet. Allerdings [3][konnte er
       sich auf EU-Ebene nicht durchsetzen]. Nur vier weitere EU-Staaten stimmten
       gegen die Strafzölle, zwölf enthielten sich.
       
       8 Oct 2024
       
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