# taz.de -- Sängerin Suzan über die Musikbranche: „Zu wenige Frauen, die singen“
       
       > Heute Abend spielt die Sängerin Suzan ein Konzert in Hannover. Davor
       > diskutiert sie auf einem Podium über Frauen in der Musikbranche.
       
 (IMG) Bild: Hat keine Angst vor der männerdominierten Musikbranche: Sängerin Suzan
       
       taz: Suzan, in Ihrer Instagram-Bio steht „Suzan in the making“. Was heißt
       das?Suzan: Ich bin noch eher frisch im Musikbusiness. „Suzan in the making“
       beschreibt meinen Weg in die Branche. Ich bin dafür extra aus Hannover nach
       Berlin gezogen und verbringe viel Zeit im Studio, um neue Musik zu
       produzieren. Außerdem vernetzte ich mich, drehe Musikvideos und zeige
       Präsenz auf Social Media. Ich möchte Menschen in den Prozess mitnehmen, wie
       ich „Suzan“ groß machen will.
       
       taz: Wofür steht Suzan? 
       
       Suzan: Für einen deutschsprachigen Mix aus [1][R’n’B], Pop und Rap.
       Außerdem habe ich kurdische Wurzeln und lasse diese auch in meine Musik
       einfließen, beispielsweise in dem [2][Song „Bir Ay Dogar“ mit dem Rapper
       Anonym] oder in dem Song „1970“, in dem ich die Einwanderungsgeschichte
       meiner Mutter aufarbeite. Außerdem greife ich Themen wie Gewalt gegen
       Frauen oder mentale Gesundheit auf.
       
       taz: Am Freitag geben Sie ein Konzert und sprechen davor auf einer
       Veranstaltung über Frauen in der Musikbranche. Wie sind Ihre persönlichen
       Erfahrungen? 
       
       Suzan: Die Musikbranche ist sehr männlich. Ich habe zwar eine tolle
       Managerin, aber im Studio arbeite ich überwiegend mit Männern. Zum Glück
       hatte ich persönlich bisher nur respektvolle Kontakte, aber die
       [3][männliche Perspektive ist dennoch sehr dominant]. Es ist mir wichtig,
       mich unabhängig davon entwickeln zu können. Mich inspirieren erfolgreiche
       weibliche Rapperinnen wie Shirin David oder Loredana. Shirin David wurden
       viele Steine in den Weg gelegt, aber sie hat es trotzdem geschafft – das
       motiviert mich, mich ebenfalls nicht so leicht abfrühstücken zu lassen.
       
       taz: Die Veranstaltung setzt einen besonderen Fokus auf Deutsch-Rap. Ist
       die Dominanz durch Männer dort ein besonderes Problem? 
       
       Suzan: Ich weiß, woher diese Annahme kommt, denn im Deutsch-Rap gibt es
       besonders [4][problematische Texte in Bezug auf Frauen]. Darüber muss man
       sprechen. Aber in Bezug auf die Branche allgemein sehe ich das ganz anders
       – ich finde, dass es zu wenige Frauen gibt, die singen! Schauen wir uns
       doch die Charts an: Die wirklich erfolgreichen Frauen wie Shirin David,
       Loredana, badmomzjay oder Nina Chuba sind alles Deutschrapperinnen. Reine
       Sängerinnen wie früher Yvonne Catterfield sehe ich kaum.
       
       23 Aug 2024
       
       ## LINKS
       
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 (DIR) [3] /Umfrage-zur-Situation-von-Musikerinnen/!5137523
 (DIR) [4] /Splash-Urgestein-ueber-HipHop/!6017663
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marta Ahmedov
       
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