# taz.de -- Desinformation gegen Klimaschutz: Zeit, gegen Klimalügen vorzugehen!
       
       > Die fossile Lobby verbreitet ihre Lügen seit den 70ern, damals offline,
       > heute im Internet. Plattformbetreiber sollen nun Verantwortung
       > übernehmen.
       
 (IMG) Bild: Rechtes Narrativ, wie bei vielen Republikanern in den USA, Ölpumpe in Texas
       
       Es gibt in der Bevölkerung einen breiten Konsens darüber, dass der
       Klimawandel eine existenzielle Bedrohung für uns ist und wir dagegen
       Regulierungen und Maßnahmen ergreifen müssen. Aber dieser Rückhalt wird
       gezielt untergraben. Da ist zum einen die Öl- und Gaslobby, [1][die sich
       seit den 1970er Jahren organisiert] – seit sie um ihren Beitrag zum
       Klimawandel weiß. Sie arbeiten weltweit gemeinsam mit rechtsextremen
       Parteien, White Supremacists, Reichsbürgern und Querdenkern an der
       Unterminierung von Klimaschutz.
       
       Unterstützt werden sie von feindlich gesinnten staatlichen Akteuren wie dem
       Kreml oder der chinesischen Regierung. Hinzu kommen Webseiten, die mit
       reißerischen Anti-Klimaschutz-Inhalten viel Geld im Internet verdienen,
       weil Empörung für hohe Klickraten und damit für Werbeeinnahmen sorgt.
       
       Sie alle verstärken das [2][rechtspopulistische Narrativ], der Klimaschutz
       sei ein Trick der sogenannten globalen Eliten, um die Bevölkerung ihrer
       Rechte und ihres Wohlstands zu berauben. Damit wird Angst gemacht: zum
       Beispiel vor unbezahlbaren Energierechnungen oder vor der vermeintlichen
       Deindustrialisierung Deutschlands – und damit gegen diejenigen gehetzt, die
       Klimaschutz vorantreiben. Das funktioniert gut in den sozialen Netzwerken.
       Wichtige Instrumente sind dabei Memes und Bilder, die auch dann bedrohlich
       im Gedächtnis bleiben, wenn die eigentliche Aussage als faktisch falsch
       entlarvt wird.
       
       Das neue Digitale-Dienste-Gesetz, das in diesen Tagen wirksam wird, ist
       eine europäische Antwort. Es nimmt [3][Facebook, Youtube, Tiktok, X und Co]
       in die Verantwortung. Dabei geht es nicht um die Legitimität einzelner
       Posts, sondern um die Art und Weise, wie Plattformen reißerischer Mis- oder
       Desinformation mehr Sichtbarkeit verschaffen als Fakten.
       
       Die EU-Kommission kann mit den neuen Regeln die Digitalkonzerne auffordern,
       Algorithmen zu ändern, die Hass und Desinformation stärker verbreiten als
       belegbare Inhalte. Demokratie braucht klare Regeln – die gelten jetzt auch
       im Internet.
       
       22 Nov 2023
       
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 (DIR) Alexandra Geese
       
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