# taz.de -- Bewegungstermine in Berlin: Hoffnung international
       
       > Inmitten des gesellschaftlichen Rechtsrucks sind gute Nachrichten rar.
       > Ein Grund mehr, das elfjährige Bestehen der Revolution in Rojava zu
       > feiern.
       
 (IMG) Bild: Fahnen der kurdischen Selbstverteidigungseinheiten YPG und YPJ bei einer Solidaritätsdemo
       
       Es sind nicht die besten Zeiten für Linke in Deutschland: Die AfD feiert
       fast wöchentlich neue Umfragerekorde, das Zeitfenster, der Klimakrise noch
       in irgendeiner Form wirksam entgegenzutreten schließt sich, während die
       Bundesregierung faktisch nichts tut, aber der größte Teil der Gesellschaft
       sich nicht daran zu stören scheint und sich lieber zum x-ten Mal an
       [1][rassistischen Freibad-Debatten] abarbeitet. Währenddessen kriegt die
       hiesige Linke den Arsch nicht hoch und zerlegt sich lieber selbst.
       
       Ein effektives Mittel, angesichts des kartoffel-deutschen Normalwahnsinns
       nicht in passives Selbstmitleid zu verfallen, ist ein Blick über den
       Tellerrand. Denn in anderen Teilen der Erde kämpfen Genoss:innen
       deutlich unter deutlich aussichtsloseren Bedingungen, verlieren trotzdem
       nicht die Hoffnung und können sogar Erfolge feiern.
       
       So beweisen die Menschen in der autonomen Region Rojava, dass ein
       gesellschaftliches Zusammenleben nach feministischen, ökologischen und
       antiautoritären Grundsätzen möglich ist. Das die Revolution in Rojava sein
       elftes Jubiläum feiern kann, grenzt an ein Wunder und ist Zeugnis der
       Entschlossenheit der Menschen, die täglich dafür kämpfen.
       
       Dabei [2][ist Rojava ständigen Angriffen] durch Drohnen, Raketen und
       Panzern des militärisch weit überlegenen Nachbars Türkei ausgesetzt, der
       ein mehrheitlich kurdisches und demokratisches Projekt an seiner Grenze
       nicht dulden will.
       
       Unterstützen lässt sich die Revolution in Rojava auch von Berlin aus, zum
       Beispiel, indem man ein Zeichen der Solidarität setzt. So [3][findet am
       Mittwoch eine Demo statt.] (Mittwoch, 19. Juli, 19 Uhr, Oranienplatz)
       
       ## Ungerechte Klimakrise
       
       Auch bei der Klimakrise lohnt eine internationale Perspektive. Global
       betrachtet wird schnell klar, die menschengemachte Erderwärmung ist
       [4][eine höchst ungerechte Angelegenheit]. Die Länder des globalen Südens
       leiden am stärksten und am ehesten unter den Folgen, während sie besonders
       historisch gesehen am wenigsten für die Ursachen verantwortlich sind.
       
       Gleichzeitig verhindert die erdrückende Schuldenlast vieler Länder des
       globalen Südens, dass diese Länder selbst die dringend notwendige
       sozialökologische Transformation vorantreiben können.
       
       Die Initiative [5][Debt4Climate] setzt sich deshalb für einen radikalen
       Schuldenerlass für den globalen Süden ein, damit dieser angesichts der
       Klimakrise wieder handlungsfähig wird. In der Veranstaltungsreihe
       „[6][Garten der Gerechtigkeit“] in den Neuköllner Prinzessinnengärten
       stellt sich die Initiative in einem Workshop vor. (Freitag, 21. Juli, 16
       Uhr – 19.30 Uhr, Hermannstraße 99 – 105).
       
       International und antikolonialistisch geht es auch am Samstag auf der
       [7][„Internationalist Queer Pride“] zu. Für alle, die den CSD nicht mit
       Bundeswehr, Polizei und Großkonzernen feiern wollen, findet mit der IQP
       seit drei Jahren ein linker, antikapitalistische Pride-Parade statt.
       
       Der Fokus der Parade liegt dabei auf Solidarität mit antikolonialen und
       antirassistischen Kämpfen weltweit – wie in Rojava, Tigray oder Sahara –
       getreu dem Motto “Non of us is free, until all of us are free“. (Samstag,
       22. Juli, 17 Uhr, Hermannplatz).
       
       18 Jul 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Randale-in-Berliner-Freibaedern/!5943773
 (DIR) [2] /Tuerkische-Angriffe-auf-Kurden-in-Syrien/!5929943
 (DIR) [3] https://stressfaktor.squat.net/node/289520
 (DIR) [4] /COP27-in-Aegypten/!5888967
 (DIR) [5] https://debtforclimate.org/de
 (DIR) [6] https://kipppunkt-kollektiv.de/event/garten-fuer-gerechtigkeit/
 (DIR) [7] https://iqpberlin.org/en/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jonas Wahmkow
       
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