# taz.de -- Privatjets an Flughäfen: Luxusflüge sollen teurer werden
       
       > Die Grünen fordern höhere Kosten für Flüge mit Privatjets, ein Verbot sei
       > hingegen rechtlich schwer umzusetzen. Hamburg – Sylt ist indes eine der
       > beliebtesten Strecken.
       
 (IMG) Bild: Höhere Gebühren für den gehobenen Mittelstand? Ja, wenn es nach den Grünen geht
       
       Frankfurt dpa | Die Grünen im Bundestag fordern höhere Kosten für Flüge mit
       Privatjets. „Privatjet-Flüge werden von der Allgemeinheit mitbezahlt –
       durch die mitgenutzte Infrastruktur und vor allem durch die Schäden an
       Gesundheit, Klima und Umwelt“, sagte der verkehrspolitische Sprecher Stefan
       Gelbhaar der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ laut Vorabmeldung.
       Diese Belastungen müssten minimiert und könnten etwa durch höhere
       Flughafengebühren ausgeglichen werden.
       
       Für die verbleibenden Flüge sollten sich die Privatjetnutzer bemühen, mehr
       nachhaltigen Treibstoff zu tanken, sagte der Abgeordnete. „Sie haben die
       finanziellen Mittel, endlich mal Initiativen für eine E-Fuels-Produktion
       anzustoßen.“
       
       Die Flugsicherung hatte 2022 die Rekordzahl von 94.000 Starts privater
       Flüge in Deutschland verzeichnet. Dabei seien etwa zehn Millionen Tonnen
       Kohlendioxid (CO2) freigesetzt worden. Fast drei Viertel der in Deutschland
       gestarteten Flüge seien kürzer als 500 Kilometer gewesen. Häufig geflogene
       Strecken waren demnach Hamburg – Sylt oder Berlin – München. Bei längeren
       Flügen war der mit Abstand häufigste Zielort Mallorca.
       
       Kleinere Betreiber von Privatjets sind vom europäischen Emissionshandel
       befreit, der eigentlich für Luftverkehrsunternehmen obligatorisch ist. Nach
       einer Analyse im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace ist Deutschland
       das Land mit den drittmeisten Privatflügen in Europa.
       
       Auf europäischer Ebene fordern Österreich, Frankreich und die Niederlande
       strengere Regeln für Privatjets. Diese stießen übermäßig viel
       klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) pro Kopf aus und stünden daher
       zurecht in der Kritik, hieß es vor einigen Tagen in einem Brief aus den
       Ministerien für Umwelt, Verkehr und Infrastruktur der drei Länder an die
       EU-Kommission. Österreichs grüne Umweltministerin Leonore Gewessler sprach
       von einem „Hobby von Superreichen“. Die Folgen der „Luxusreisen“ trügen
       alle.
       
       Ein Verbot von kurzen Privatflügen hält der Grünen-Politiker Gelbhaar für
       rechtlich schwierig. Das Bundesverkehrsministerium betonte in der
       Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, es wolle Deutschland zum Vorreiter
       des CO2-neutralen Fliegens machen. Damit würden Überlegungen für ein Verbot
       entbehrlich.
       
       3 Jun 2023
       
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