# taz.de -- Umweltsenatorin zu Klima-Entscheid: „Die Lage ist dramatisch“
       
       > Umweltsenatorin Jarasch bekräftigt, beim Entscheid am Sonntag mit „Ja“
       > stimmen zu wollen. Berlin brauche schneller mehr Klimaschutz.
       
 (IMG) Bild: Blick in eine bange Zukunft: Bettina Jarasch, Berlins grüne Klimaschutzsenatorin
       
       Berlin dpa | Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bettina Jarasch, hat sich
       dafür ausgesprochen, bei den Klimaschutzmaßnahmen in Berlin nachzulegen.
       „Wir müssen dringend und entschlossen handeln, um den CO2-Ausstoß zu
       minimieren und die Klimakrise einzudämmen. Auch bei uns in Berlin brauchen
       wir schneller noch mehr Klimaschutz“, sagte die Senatorin für Umwelt und
       Klimaschutz der Deutschen Presse-Agentur.
       
       „Mit den aktuell vereinbarten Maßnahmen schaffen wir es nicht, die
       Hauptstadt bis 2030 klimaneutral zu machen“, fügte sie hinzu. Dafür seien
       andere Rahmenbedingungen nötig. „Darum unterstütze ich den
       [1][Klima-Volksentscheid] und [2][werde am Sonntag dafür stimmen].“ Eine
       entsprechende Ankündigung hatte Jarasch bereits vor der Wahl [3][im
       Gespräch mit der taz gemacht].
       
       Den Volksentscheid hat das Bündnis „Klimaneustart“ durchgesetzt. Es will
       erreichen, dass Berlin bis 2030 und nicht wie bislang vorgesehen erst bis
       2045 klimaneutral wird. Dafür soll das Energiewendegesetz des Landes
       entsprechend geändert werden.
       
       „Der Volksentscheid ist ein wichtiges gesellschaftliches und politisches
       Zeichen dafür, dass viele Menschen in der Stadt mehr Klimaschutz und
       baldige Klimaneutralität fordern, sich hierfür einsetzen und auch bereit
       sind, Klimaschutzmaßnahmen mitzutragen“, [4][sagte Jarasch]. „Der aktuelle
       Bericht des Weltklimarats macht erneut deutlich: Die Lage ist dramatisch.
       Die Folgen der Erderwärmung treffen uns alle. Das merken wir in Berlin
       schon jetzt in jedem heißen Dürresommer.“
       
       Der Weltklimarat (IPCC) hatte in seinem sogenannten Synthesebericht am
       Montag gewarnt, die Klimaschutzziele seien in akuter Gefahr, wenn die
       klimaschädlichen Treibhausgase nicht noch in diesem Jahrzehnt drastisch
       gesenkt würden. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem
       vorindustriellen Niveau zu begrenzen, ist nach dem Bericht praktisch
       unmöglich. Die 1,5 Grad könnten sogar bereits in der ersten Hälfte der
       2030er Jahre überschritten werden.
       
       ## Senat hatte Entscheid abgelehnt
       
       Der rot-grün-rote Senat und das Abgeordnetenhaus haben die im
       Volksentscheid geforderte Gesetzesänderung abgelehnt, weil es nicht
       realistisch sei, Klimaneutralität schon bis 2030 zu erreichen. Für den
       Senat hatte Jarasch im Mai 2022 zur Begründung gesagt, es sei nicht
       möglich, sich komplett von der bundes- und europaweiten Entwicklung
       abzukoppeln.
       
       22 Mar 2023
       
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