# taz.de -- Aktion zur Vogelbeobachtung: Wer piept denn da?
       
       > Verbände rufen zur „Stunde der Wintervögel“ auf. Heißt: Menschen sollen
       > Piepmätze zählen – und so Erkenntnisse über die Artenentwicklung liefern.
       
 (IMG) Bild: Wer Glück hat, erspäht vielleicht auch einen Eichelhäher
       
       Berlin taz | Eine Stunde Ruhe am Wochenende, ein bisschen Zeit im Park oder
       entspannt im Warmen, mit Blick durchs Fenster? Laptop oder Stift und
       Zettel, vielleicht ein Fernglas parat? Der Naturschutzbund (Nabu) und der
       bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) rufen zur
       Vogelbeobachtung auf.
       
       Vom 6. bis 8. Januar läuft bundesweit die Aktion „Stunde der Wintervögel“:
       Bürger:innen sind eingeladen, eine Stunde lang Vögel zu zählen und ihre
       Daten dann an die Naturschutzorganisationen zu übermitteln.
       
       „Das Ziel ist, zu erfassen, welche Vogelarten in einem bestimmten Raum
       anzutreffen sind, welche Vögel also hier überwintern“, sagt
       Nabu-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. Die Zählungen würden
       wissenschaftlich ausgewertet und mit den Daten aus den Vorjahren
       verglichen.
       
       „Das gibt uns auch Auskunft darüber, ob und welchen Einfluss beispielsweise
       die Klimakrise auf die Vogelbestände hat“, betont Rümmler. So könne sich
       zeigen, dass einige Vogelarten [1][im immer wärmeren Deutschland
       überwintern] – obwohl sie in der kalten Jahreszeit eigentlich die Reise in
       den Süden antreten. Andererseits blieben etwa Vögel fern, die normalerweise
       aus dem Norden kommen und hier ihr Winterquartier beziehen.
       
       ## Vogelbestände gehen weltweit zurück
       
       Die Zählaktion gibt es bereits zum dreizehnten Mal. Laut Nabu geht es dabei
       vor allem um bekannte und weit verbreitete Spezies, etwa Amseln,
       Rotkehlchen oder Spatzen. „Einzelne, ausdrücklich gefährdete Vogelarten
       spielen bei dieser Aktion nicht unbedingt eine besondere Rolle“, sagt
       Rümmler.
       
       „Aber die Lage der Vögel weltweit ist generell alarmierend, die Bestände
       gehen tendenziell zurück.“ Schuld daran sei unter anderem die intensive
       Landwirtschaft: Pestizide, Insektizide und Herbizide [2][führten zu
       Insektensterben] – den Vögeln fehle es deshalb Nahrung.
       
       Im vergangenen Jahr haben 176.000 Menschen bei der Aktion mitgemacht.
       Rümmler rechnet für dieses Wochenende mit einer ähnlich großen Teilnahme.
       Auf den [3][Websites von Nabu] und LBV findet sich Material zur Aktion –
       Bilder der häufigsten Arten als Erkennungshilfe inklusive.
       
       Beobachter:innen sollen notieren, wie viele Vögel einer Art sie
       innerhalb [4][der einen Stunde] gleichzeitig sichten oder (für geschulte
       Ohren) hören. Die Zahlen können bis zum 16. Januar online, per Post oder in
       der Nabu-Vogel-App gemeldet werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die
       Ergebnisse telefonisch zu übermitteln.
       
       Um allgemein einen Beitrag zum Schutz der Vögel zu leisten, rät Experte
       Martin Rümmler zum Beispiel: Gärten naturnah zu gestalten, auf
       [5][Pflanzengifte zu verzichten], Futterstellen sauber zu halten und
       Naturschutzorganisationen über tote oder kranke Tiere zu informieren.
       
       2 Jan 2023
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Naturschutzgebiet-in-NRW/!5900233
 (DIR) [2] /Der-neue-Vogel-des-Jahres/!5890829
 (DIR) [3] https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel/index.html
 (DIR) [4] /Draussen-vorm-Balkon/!5826625
 (DIR) [5] /Schaedliche-Stoffe-in-Zierpflanzen/!5852304
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nanja Boenisch
       
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