# taz.de -- Amtsantritt von Präsident Marcos Junior: Investitionen für die Philippinen
       
       > Bei seiner Antrittsrede als Präsident spricht der Sohn des Ex-Diktators
       > Ferdinand Marcos vor allem über Wirtschaft. Menschenrechte klammert er
       > aus.
       
 (IMG) Bild: Live Übertragung der Antrittsrede von Marcos Junior am Montag vor dem Kongress in der Stadt Quezon
       
       Frankfurt am Main/Quezon epd | Bei seiner ersten Rede an die Nation hat der
       neue philippinische Präsident [1][Ferdinand Marcos Junior] umfangreiche
       Investitionen für die Wirtschaft versprochen. Auch weiterhin sollten fünf
       bis sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Infrastrukturprojekte
       ausgegeben werden, sagte Marcos Junior am Montag vor dem Kongress in der
       Stadt Quezon. Auf die Menschenrechtslage in dem Inselstaat ging der
       umstrittene Staatschef hingegen bei der im Internet übertragenen Rede nicht
       ein.
       
       Marcos Junior, der die Wahlen am 9. Mai klar gewonnen hatte, verwies auf
       den Ausbau von Bahnverbindungen sowie von Straßen und Verkehrssystemen in
       wichtigen Städten. Für den Energiesektor versprach er ebenfalls
       Investitionen, wobei erneuerbare Energien eine zentrale Rolle spielen
       sollten. Zugleich zeigte er sich offen für den Bau neuer Atomkraftwerke.
       Die Verfügbarkeit von Energie sei entscheidend, um ausländische Investoren
       ins Land zu holen.
       
       Der Diktatorensohn Marcos Junior war Ende Juni ins Amt eingeführt worden.
       Damit kehrte der Familienclan um den früheren [2][Despoten Ferdinand
       Marcos] 36 Jahre nach dessen Sturz an die Macht zurück. Kritiker werfen dem
       neuen Staatschef vor, er habe sich nie von den Verbrechen während der
       Herrschaft seines Vaters mit Tausenden Toten, Folteropfern und Entführten
       distanziert.
       
       Auch der Vorgänger von Marcos Junior, [3][Rodrigo Duterte], hatte das Land
       mit harter Hand regiert. In dem von Duterte ausgerufenen „Krieg gegen die
       Drogen“ wurden Schätzungen zufolge Zehntausende Menschen getötet. Dutertes
       Tochter Sara wird das Land gemeinsam mit Marcos Junior als dessen
       Vizepräsidentin regieren. Zur Menschenrechtsbilanz der Vorgängerregierung
       äußerte Marcos Junior sich bei der Rede am Montag nicht.
       
       25 Jul 2022
       
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