# taz.de -- Mehr als 200 Tote bei Armeeeinsatz: Blutbad in Mali
       
       > In einem von Islamisten kontrollierten Ort hat Malis Armee mehr als 200
       > Menschen umgebracht. Sie selbst hält die Opfer für „Terroristen“.
       
 (IMG) Bild: Die Anti-Terror-Spezialkräfte sind in Mali an der Macht: Staatspräsident (und Oberst) Assimi Goita
       
       Berlin taz | In Mali hat die Armee bei einem Großeinsatz gegen mutmaßliche
       Terroristen nach eigenen Angaben 203 Menschen getötet und 51 festgenommen.
       Bei der am 23. März gestarteten Offensive in der Region um den Ort Moura
       seien auch zahlreiche Waffen sowie Motorräder beschlagnahmt oder zerstört
       worden, hieß es in einer am Freitagabend veröffentlichten [1][Erklärung des
       Militärstabs].
       
       In unabhängigen Berichten ist von mehreren hundert vor allem zivilen Opfern
       die Rede. Der Einsatz wurde demnach von Malis Armee gemeinsam mit Kämpfern
       der für ihre Brutalität berüchtigten russischen [2][Wagner-Gruppe]
       durchgeführt.
       
       Malis Militärregierung hatte im Dezember die „Operation Keletigui“
       gestartet, bei der mutmaßliche Terroristenhochburgen mit Artillerie und
       Luftangriffen bombardiert werden und dann Spezialkräfte einrücken. In Moura
       – der Ort in der zentralmalischen Provinz Mopti steht angeblich seit Jahren
       unter Kontrolle der „Katiba Macina“, eine [3][bewaffnete islamistische
       Gruppe des Peul-Volkes] – habe der Einsatz vom 23. bis 31. März gedauert,
       so die Armee in ihrer Erklärung. Die Armeeführung verwahrte sich auch gegen
       „diffamierende Spekulationen“ über den Einsatz,
       
       Augenzeugen [4][berichteten der französischen Zeitung Le Monde], am Sonntag
       27. März sei der große Viehmarkt von Moura, der zahlreiche Bewohner der
       umliegenden Region anzieht und auf dem sich auch Bewaffnete befanden, mit
       Hubschraubern aus der Luft beschossen worden. Dann seien Soldaten –
       darunter auch Weiße – eingerückt und hätten zahlreiche Menschen auf dem
       Markt und in ihren Häusern erschossen.
       
       Fünf Tage lang, bis zum 31. März, sei der Ort von der Außenwelt
       abgeschnitten und von den Soldaten besetzt gewesen, so der Bericht. Die
       Bewohner seien seitdem dabei, die Toten zu begraben,
       
       3 Apr 2022
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://twitter.com/FAMa_DIRPA/status/1510210825549668355
 (DIR) [2] /Krieg-in-der-Ukraine/!5841496
 (DIR) [3] /Islamismus-in-der-Sahelzone/!5638941
 (DIR) [4] https://www.lemonde.fr/afrique/article/2022/04/02/ils-n-ont-pas-fait-de-distinction-entre-les-djihadistes-et-les-autres-l-armee-malienne-de-nouveau-accusee-d-exactions_6120295_3212.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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