# taz.de -- Nachrichten zur Coronakrise: Brandenburg plant 2G-Regeln
       
       > Unklar ist noch, ob die verschärften Coronaregeln in dem Bundesland nur
       > für Clubs oder auch für Restaurants gelten sollen. In der DFB-Nationalelf
       > gibt es einen Coronafall.
       
 (IMG) Bild: Könnte demnächst überall an der Kneipentür stehen, wie schon in Sachsen seit dem 8. November
       
       ## Brandenburg will 2G-Regeln einführen
       
       Brandenburg will die Corona-Beschränkungen für Ungeimpfte verschärfen und
       teilweise die 2G-Regel einführen. Das Kabinett in Potsdam verständigte sich
       am Dienstag darauf, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu Diskotheken,
       Clubs und Festivals haben sollen. Am Donnerstag soll die formelle
       Entscheidung dafür fallen – auch ob dann noch Gaststätten und Hotels zur
       2G-Regel hinzukommen. Die Frage der Wiedereinführung der
       Corona-Maskenpflicht in Grundschulen war zunächst offen. Dazu gab es
       unterschiedliche Ansichten.
       
       Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) verwies darauf, dass das Kabinett
       schnell handeln müsse. „Was uns große Sorgen macht (…) ist die hohe Dynamik
       der Infektion“, sagte er. Zur Maskenpflicht in Grundschulen bemerkte
       Woidke: „Wir entscheiden am Donnerstag.“
       
       Das Kabinett verabredete am Dienstag deshalb noch nicht, ob Erst- bis
       Sechstklässler wieder die Mund-Nasen-Bedeckung tragen sollen. Auch Berlin
       führt die Pflicht wieder ein. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte
       sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gegen eine
       Wiedereinführung gewandt. Aus der CDU waren Bedenken gekommen, weil die
       2G-Regel anders als in Sachsen nicht an eine bestimmte Warnschwelle
       gekoppelt werden soll.
       
       Die Zahl neuer Corona-Infektionen steigt in Brandenburg derzeit stark: Die
       Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl neuer Ansteckungen je 100 000 Einwohner in
       einer Woche – kletterte auf 245, der bundesweite Durchschnitt liegt bei
       knapp 214. Die Warnwerte der Warnampel sind aber noch nicht erreicht: Die
       Zahl neuer Krankenhauspatienten mit Covid-19 lag am Dienstag bei 3, der
       Warnwert wird bei 7 überschritten. Der Anteil der Intensivbetten mit
       Covid-19-Patienten in Krankenhäusern erreichte 5,1 Prozent, die Warnstufe
       gilt bei über 10 Prozent. (dpa)
       
       ## Hospitalisierungsrate springt auf 4,3
       
       Die Zahl der Corona-Patient:innen in den Krankenhäuser nimmt weiter
       deutlich zu. Laut Robert-Koch-Institut ist die Hospitalisierungsrate am
       Dienstag auf 4,31 gestiegen, nach 3,93 am Vortag. Das ist der höchste
       Anstieg seit Mitte Juli, zuvor war dieser Wert nicht täglich gemeldet
       worden.
       
       Die Hospitalisierungsrate gibt an, wieviele Corona-Patient:innen pro
       100.000 Einwohner:innen binnen sieben Tagen in deutsche Kliniken neu
       aufgenommen wurden. Sie gilt seit dem Spätsommer als einer der
       Warnindikatoren zur Einschätzung der Pandemie. Einen bundesweiten
       Schwellenwert gibt es nicht, da die Ausstatung der Regionen mit
       Klinikbetten unterschiedlich ist.
       
       Mit Abstand am höchsten liegt die Hospitalisierungsrate seit Wochen in
       Thüringen. Dort stieg sie laut RKI am Dienstag auf 15,23. Problematisch ist
       die Lage auch in Bayern. Dort kletterte die Hospitalisierungsrate auf 6,34.
       In einigen Landkreisen etwa rund um München gibt es bereits seit keine
       freien Betten auf Intensivstationen mehr.
       
       Faktisch dürfte die bundesweite Hospitalisierungsrate bereits viel höher
       liegen und einen Wert von etwa 8 erreicht haben. Denn der Wert muss durch
       spätere Nachmeldungen stets um rund 80 Prozent nach oben korrigiert werden.
       So meldete das RKI heute vor 4 Wochen einen Tageswert von 1,7, der
       mittlerweile durch Nachmeldungen um 85 Prozent auf 3,15 stieg. (ga)
       
       ## Coronafall in der Nationalelf
       
       Nach einem positiven Corona-Test haben sich insgesamt fünf
       Fußball-Nationalspieler in Quarantäne begeben müssen. Das teilte der
       Deutsche Fußball-Bund am Dienstag in Wolfsburg nach einer entsprechenden
       Anweisung des Gesundheitsamtes mit. Die Vorbereitung auf das
       WM-Qualifikationsspiel am Donnerstag gegen Liechtenstein werde fortgesetzt.
       (dpa)
       
       ## Fast 22.000 Positiv-Tests
       
       Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 21.832 neue Positiv-Tests. Das sind
       11.019 mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 10.813 Neuinfektionen
       gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 213,7 von 201,1 am
       Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner:innen
       sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
       
       169 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht
       sich die Zahl der insgesamt gemeldeten Todesfälle auf 96.727. (rtr)
       
       ## Kritik an Corona-Plänen der Ampel
       
       Die CSU im Bundestag lehnt die Alternativpläne von SPD, Grünen und FDP zur
       Beendigung der epidemischen Lage angesichts der [1][steigenden
       Infektionszahlen] als zu riskant ab. „Ein Ende der epidemischen Lage ohne
       umfassendes alternatives Schutzkonzept birgt das Risiko einer ungebremsten
       Fahrt ins Corona-Chaos“, sagt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der
       Augsburger Allgemeinen. Die Vorschläge im geplanten Gesetzentwurf zum
       Ersatz der epidemischen Lage gingen nicht weit genug.
       
       Die Pläne der Ampel sehen eine [2][Rückkehr zu kostenlosen
       Corona-Schnelltests], 3G am Arbeitsplatz und finanziellen Hilfen für
       Kliniken vor. Gleichzeitig soll die bisherige Rechtsbasis, die epidemischen
       Lage nationaler Tragweite, für drastische Corona-Einschränkungen trotz sich
       zuspitzender Corona-Lage auslaufen. In dem Entwurf für das geplante
       Anschlussgesetz sind Abstandsgebote, Maskenpflicht, Hygienevorgaben für
       Schulen oder Hochschulen als Möglichkeiten für die Länder weiter
       vorgesehen.
       
       Der Deutsche Städtetag bezeichnet den Corona-Gesetzentwurf der
       Ampel-Parteien als unzureichend. „Bund und Länder müssen konsequenter
       gegensteuern, damit die Infektionszahlen nicht weiter davon galoppieren“,
       sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
       
       Mit dem vorgelegten Entwurf sei eine Chance vertan worden, die 2G-Regel im
       Freizeitbereich bundesweit einzuführen, so Dedy. Nun müssten die Länder
       dafür Sorge tragen. „Ohne Piks sollte der Besuch im Fitnesscenter, im Club
       oder Kino tabu sein.“ Das schaffe mehr Sicherheit für Geimpfte und
       Genesene, aber auch für Ungeimpfte. Und es motiviere Weitere, sich impfen
       zu lassen. (rtr)
       
       ## Auch Verbände sind unzufrieden
       
       Auch dem Ärzteverband Marburger Bund gehen die Pläne der Ampel-Parteien zur
       Coronavirus-Eindämmung nicht weit genug. „Es sind kleine Schritte gegangen
       worden. Wir hätten uns etwas mehr Mut gewünscht“, sagt die Vorsitzende
       Susanne Johna im Deutschlandfunk. Es sei zwar richtig, die kostenfreien
       Bürgertests wieder einzuführen. Aber es sei auch wichtig, Personal und
       Besucher in Krankenhäusern und Altenheimen regelmäßig zu testen. Da brauche
       es klare Regelungen. Auch wäre es richtig gewesen, überall im öffentlichen
       Raum 2G einzuführen.
       
       Der Sozialverband VdK kritisiert: „Nur die tägliche Testpflicht für alle in
       der Pflege kann die anschwellende Corona-Infektionswelle in Heimen jetzt
       noch brechen“, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke
       Mediengruppe. Darum müsste sie sofort für alle Mitarbeiter von ambulanten
       Pflegediensten sowie für alle Besucher und Mitarbeiter von Pflegeheimen
       eingeführt werden.
       
       Es sei fahrlässig, dass die Ampelparteien offenbar ebenso wie zuvor Bund
       und Länder auf eine einheitliche Regelung verzichten wollen.
       Medienberichten zufolge hatten SPD, Grüne und FDP eine solche Testpflicht
       zunächst erwogen, dann aber verworfen. (rtr)
       
       ## Stiko arbeitet an Impfempfehlung für Kinder ab 5 Jahren
       
       Die Ständige Impfkommission (Stiko) arbeitet bereits an einer Empfehlung
       für Corona-Impfungen von fünf- bis zwölfjährige Kinder. „An der
       Stiko-Empfehlung wird gearbeitet“, sagt der Vorsitzende der Stiko, Thomas
       Mertens, der Rheinischen Post. Der Impfstoff für die über Fünfjährigen
       werde jedoch nicht vor Mitte Dezember zugelassen. (rtr)
       
       9 Nov 2021
       
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