# taz.de -- Walter-Borjans will SPD-Vorsitz abgeben: „Jetzt sollen mal Jüngere ran“
       
       > Norbert Walter-Borjans will beim Parteitag im Dezember nicht erneut
       > kandidieren. Er spricht sich gegen Parteivorsitzende als
       > Regierungsmitglieder aus.
       
 (IMG) Bild: Auf dem Absprung: SPD-Parteichef Norbert Walter-Borjans
       
       Berlin rtr/afp/taz | Der SPD-Co-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans tritt
       beim Parteitag im Dezember nicht mehr an. „Für mich war mit dem Vorsitz von
       vornherein keine weitere Karriereplanung verbunden, sondern das Ziel, die
       Partei auf Kurs zu bringen“, [1][sagt der 69-Jährige der Rheinischen Post].
       „Mit dieser Mission bin ich so weit gekommen, dass ich sagen kann: Jetzt
       sollen mal Jüngere ran.“
       
       Walter-Borjans hatte zusammen mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Saskia
       Esken die Mitgliederbefragung zum Parteivorsitz 2019 gewonnen. Dabei hatte
       sich das Duo gegen Vizekanzler Olaf Scholz durchgesetzt, der mit der
       Abgeordneten Klara Geywitz angetreten war. Dessen ungeachtet wurde Scholz
       zum Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl gekürt und ist nun
       kurz davor, die Nachfolge von Angela Merkel anzutreten.
       
       Er gehe mit dem „gutem Gefühl, zwei Jahre die SPD mitgeprägt zu haben“,
       sagte Walter-Borjans. „Wir haben in dieser Zeit gezeigt, dass wir
       zusammenhalten und mit sozialdemokratischer Politik erfolgreich sein
       können.“
       
       Entgegen des langanhaltenden Umfragetiefs war die SPD aus der Wahl vom 26.
       September als stärkste Kraft hervorgegangen. Derzeit verhandeln die
       Sozialdemokraten mit Grünen und FDP über die Bildung einer Ampel-Koalition.
       Walter-Borjans und Esken gehören zum Führungsteam der SPD in den
       Gesprächen.
       
       Zu seiner Nachfolge wollte sich Walter-Borjans nicht äußern. Er sei aber
       dagegen, dass die Parteiführung in ein neues Kabinett gehe. „Ein
       Regierungsmitglied als Parteichefin oder Parteichef ist notwendigerweise
       immer ein Stück Regierungssprecher“, sagte er. Die bisherige Arbeitsteilung
       – Parteivorsitz auf der einen und Regierungsamt auf der anderen Seite –
       habe sich bewährt.
       
       29 Oct 2021
       
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