# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Es geht in jeder Hinsicht aufwärts
       
       > Die Inzidenzen steigen, Lockerungen gibt es trotzdem: Einige Theater
       > proben die Wiedereröffnung, die Schulen öffnen sich weiter. Frühling
       > wird's auch.
       
 (IMG) Bild: Ein neuer Corona-Frühling, die Krokusse blühen zum Glück trotzdem
       
       Es ist schon ein bisschen widersprüchlich: Just in dem Moment, in dem die
       Inzidenzzahlen und R-Werte in Berlin aber auch bundesweit wieder hochgehen
       und alle Welt von der dritten Welle spricht, beschließt die Politik die
       Lockerung des Lockdowns. Aber wer will sich anmaßen, es besser zu wissen
       als unsere Volksvertreter? Zumal wir uns, Hand aufs Herz, kaum etwas
       sehnlicher wünschen, als endlich der häuslichen Tristesse entkommen zu
       dürfen und etwas anderes unternehmen zu können als Spaziergänge. Wofür lebt
       man schließlich in der (Haupt-)Stadt?
       
       Und so öffnen in dieser Woche die ersten [1][Kulturtempel für ein
       „Pilotprojekt“]. Diesen Montag beginnt der Vorverkauf für „Panikherz“ von
       Benjamin Stuckrad-Barre im Berliner Ensemble (BE), die Aufführungen sind am
       Freitag und Samstag. Ein Ticket zu bekommen, dürfte zwar noch schwieriger
       sein als einen Impftermin, aber einen Versuch ist es sicher wert. Zumindest
       liest sich Stuckrad-Barres Udo-Lindenberg-Koks-Wahn ja sehr amüsant. Am
       Samstag spielen auch die Berliner Philharmoniker, das Konzert ist aber
       bereits ausverkauft. Vielleicht haben Sie mehr Glück in einem der Museen
       auf der Museumsinsel, die am Dienstag ihre Pforten öffnen?
       Zeitfenster-Tickets kann man online buchen untershop.smb.museum.
       
       Auch die Schulen in Berlin öffnen sich weiter: Ab diesem Montag dürfen die
       Oberstufenschüler der Klassen 11 bis 13 wieder kommen. Allerdings ist man
       in Berlin noch nicht so weit wie in Brandenburg, wo ab heute
       Schüler*innen und Lehrer*innen kostenlos Corona-Schnelltests machen
       dürfen – so wurde es jedenfalls von der Landesregierung angekündigt. Mal
       gucken, ob das klappt. Schüler*innen in Berlin müssen dafür ab sofort im
       Unterricht FFP2- oder medizinische Masken tragen – die zu Beginn der
       Pandemie allerorten selbst genähten Stoffmasken haben damit wohl endgültig
       ausgedient.
       
       Zum Schluss noch zwei angenehmere Termine. Am Donnerstag ist wieder mal der
       18. März, was ja, wie jedes Kind weiß, ein besonderes Datum in Berlin ist,
       weil in der Nacht vom 18. auf den 19. März 1848 die Barrikadenkämpfe gegen
       den preußischen Absolutismus ihren Höhepunkt erreichten. An diese Berliner
       Kämpfe im Zuge der Märzrevolution erinnert seit dem Jahr 2000 ein Platz,
       nämlich der hinter (oder vor) dem Brandenburger Tor. Auf selbigem findet ab
       15 Uhr eine Kundgebung statt, Moderator der Veranstaltung ist Volker
       Schröder, Gründer der Aktion 18. März und unermüdlicher Streiter für das
       Gedenken an diesen Tag.
       
       Am Samstag geht es dann hoffentlich endgültig bergauf mit uns und allem:
       Der Frühling startet ganz offiziell und kalendarisch. Zwar hat das die
       Wetter-App der Autorin noch nicht mitbekommen, die für das Wochenende
       unverdrossen wenig Sonne und nächtliche Minusgrade prophezeit. Aber man
       soll ja die Hoffnung nie aufgeben. Und Propheten sind ja ohnehin so was von
       vorgestern.
       
       15 Mar 2021
       
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