# taz.de -- Coronavirus in Deutschland: Öffnet die Kitas und die Horte
       
       > Richtig entschieden hat die Regierung, den Besuch von Spielplätzen und
       > Zoos zu erlauben. Wer die Ansteckung fürchtet, kann zu Hause bleiben.
       
 (IMG) Bild: Bye-bye, flatterndes rot-weißes Absperrband
       
       Jetzt hat das also bald ein Ende mit diesen rot-weißen Flatterbändern um
       Klettergerüste, Rutschen und Schaukeln. Die MinisterpräsidentInnen der
       Länder und Kanzlerin Merkel einigten sich am späten Donnerstagnachmittag
       darauf, dass Spielplätze schrittweise und unter Auflagen wieder öffnen
       dürfen.
       
       Die VerhandlerInnen nannten zwar keinen eindeutigen Termin, aber feststeht:
       Es ist ein kleiner Schritt zurück in die Normalität. Wie die auch immer für
       die einzelnen Menschen aussieht. Die Entscheidung, Kinder und ihre Eltern
       wieder auf Spielplätze zu lassen – so wie auch in Zoos und Gläubige in
       Gotteshäuser – ist richtig. Eltern werden aufatmen. Seit Wochen hocken sie
       mit ihren Kindern zu Hause und wissen trotz größtem Engagement und
       überbordender Phantasie schon länger nicht mehr, wie sie den Alltag
       einigermaßen erträglich gestalten sollen.
       
       Kinderlose können sich das sicher ebenso vorstellen. Denn kaum durften
       manche Geschäfte und Restaurants wieder öffnen, standen Menschen mit
       Weingläsern und Cocktails in den Händen vor [1][Bars und Kneipen]. In
       gehörigem Abstand. Die meisten Menschen sind diszipliniert, sie halten sich
       an Abstandsregeln und tragen einen [2][Mund-Nasen-Schutz]. Auch Eltern
       werden auf dem Spielplatz darauf achten, dass ihre Kinder anderen Kindern
       nicht zu nah kommen.
       
       Das gängige Argument für die Spielplatzschließungen war immer, dass Kinder
       beim Toben keinen Abstand halten (können). Aber man sollte sowohl Eltern
       als auch Kinder nicht unterschätzen, Mütter und Väter haben – natürlich –
       ein Interesse daran, dass sich ihre Kinder nicht infizieren. Zum Wohle der
       Kinder – und aus Eigenschutz. Man darf sicher auch davon ausgehen, dass
       Eltern sich zu organisieren wissen: Die einen nutzen mit ihren Kindern den
       Spielplatz beispielsweise von 10 bis 12 Uhr, andere kommen ab 12.30 Uhr.
       
       ## Eltern leiden finanziell besonders
       
       Dann bleibt ausreichend Platz für alle. Viele Kinder werden Mundschutz
       tragen, und die meisten der nicht mehr ganz so Kleinen wissen ohnehin
       längst, was es heißt, Abstand zu halten. Und auch hier gilt: Lehnen Eltern
       das ab, weil sie Ansteckungen fürchten, müssen sie weder auf den Spielplatz
       noch in den Zoo gehen.
       
       Doch Spielplatzöffnungen sind das eine, das andere ist die Rückkehr vieler
       Menschen in ihr Berufsleben – so sie es nicht infolge der Corona-Pandemie
       verloren haben. Gerade Mütter und Väter leiden finanziell unter den
       Einschränkungen. Demnächst sollten auch Kitas, Schulen und Horte wieder
       geöffnet werden. Zum Wohle der Kinder, der Eltern, der Allgemeinheit.
       
       1 May 2020
       
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