# taz.de -- Impeachment und Trumps Strategie: Widerliche Assoziationspolitik
       
       > Trump wird wohl kaum seines Amtes enthoben werden. Es geht allein um die
       > Stimmung im Land. Die Demokraten müssen sein Spiel endlich verstehen.
       
 (IMG) Bild: Trump spielt – aber nicht nach den Regeln der Politik
       
       Die Hexenjagd hat in den USA keine Tradition. Darin war das
       mittelalterliche Europa versiert. Ein Putsch ist auch eher eine etwa in
       Lateinamerika gepflegte Politikform, immer wieder gerne mit Unterstützung
       der CIA. Jetzt hat Donald Trump [1][die Impeachmentanstrengungen der
       Demokrat.innen] nach „Hexenjagd“ und „Putsch“ einen „Lynchmord“ genannt.
       Das ist mal ein Begriff, der in den USA verfängt.
       
       Gerade hat William Taylor, interimistischer Geschäftsträger der
       US-Botschaft in Kiew, vor dem Kongress zur Ukraine-Affäre ausgesagt. Er
       zeichnet eine Gruppe um Trumps Rechtsanwalt Rudy Giuliani und Mick
       Mulvaney, Trumps Staatschef im Weißen Haus, die auf Trumps Geheiß eine
       eigene Außenpolitik betreibt. Das ergänzt, was schon Trumps
       Ex-Russland-Beraterin Fiona Hill beschrieben hat. Im Falle der Ukraine hat
       die Gruppe Taylor zufolge aber nicht nur vorbei an den Zuständigen im
       Weißen Haus gehandelt, sondern auch gegen den Willen des Außen- und des
       Verteidigungsministeriums Druck auf die Ukraine ausgeübt. „Rogue“ ist das
       englische Wort für das, was sich da abgespielt hat. Die Bedeutung reicht
       von Alleingang bis Schurkenstück.
       
       Es gibt also eine Clique im Weißen Haus, die unabhängig von bestellten
       Offiziellen oder gegen sie, unabhängig von etwaigen Gesetzeslagen, aber
       immer im Namen des Herrn abenteuerliche Politik umsetzt. Das bezeugen immer
       mehr Regierungsangestellte. Was braucht es denn mehr? Reicht das nicht? Ist
       das nicht auf die Spitze getrieben?
       
       Nein. Mit seinem Lynchmord-Tweet hat Trump alles noch überboten. Das Wort
       weckt Erinnerungen an die Lynchmorde an Afroamerikaner.innen in der
       jüngeren US-Geschichte. Solchermaßen [2][widerliche Assoziationspolitik]
       erfreut Trumps eiserne Basis. Und darum geht es doch. Kein Mensch nimmt an,
       dass Trump seines Amtes enthoben wird. Hier wird nur die Stimmung im Land
       verhandelt. Und das Spiel spielt Donald Trump allemal besser [3][als die
       Demokraten].
       
       23 Oct 2019
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Impeachmentverfahren-in-den-USA/!5629121
 (DIR) [2] /Diskussion-um-Rassismus-in-den-USA/!5607496
 (DIR) [3] /Amtsenthebungsverfahren-in-den-USA/!5627079
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Barbara Junge
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
 (DIR) Impeachment
 (DIR) US-Wahl 2024
 (DIR) Donald Trump
 (DIR) Lateinamerika
 (DIR) USA
 (DIR) Impeachment
 (DIR) Impeachment
 (DIR) Lesestück Recherche und Reportage
 (DIR) Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Donald Trump
 (DIR) Nancy Pelosi
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Ein Kontinent gegen Donald Trump: Latinos für Joe Biden
       
       Wie die Wahl eines neuen Chefs der Entwicklungsbank zur Schlappe für die
       Fans von Donald Trump wurde – und zum Triumph für Freunde des Demokraten.
       
 (DIR) Impeachment-Verfahren gegen Trump: Zu wenig Show
       
       Die erste öffentliche Anhörung im Impeachment-Verfahren gegen Trump könnte
       eine Wende bringen. Warum trotzdem wenig hängen bleibt von der Debatte.
       
 (DIR) Impeachmentverfahren in USA: Trump spürt den Gegenwind
       
       Im US-Repräsentantenhaus beginnen die Anhörungen im Amtsenthebungsverfahren
       gegen Donald Trump. Die Stimmung wendet sich gegen ihn.
       
 (DIR) Neue Aussage eines US-Botschafters: „Erinnerung aufgefrischt“
       
       Der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, bringt Präsident Trump in
       die Bredouille. Er will sich doch an ein brisantes Gespräch erinnern
       können.
       
 (DIR) Amtsenthebungsverfahren in den USA: Im Trump-Country
       
       Kim Hennings verkauft Hotdogs und glaubt an Trump, Marc Wissner unterstützt
       ihn als Christ. In Bangor sind Skandale im Weißen Haus kein Thema.
       
 (DIR) Impeachmentverfahren gegen Trump: US-Kongress geht nächsten Schritt
       
       Am Donnerstag soll das Repräsentantenhaus erstmals im
       Amtsenthebungsverfahren abstimmen. Zunächst geht es um Verfahrensregeln.
       
 (DIR) Donald Trump gegen freie Presse: Leserbriefschreiber in Chief
       
       Der US-Präsident ist unglücklich mit der Berichterstattung der von „New
       York Times“ und „Washington Post“. Deshalb zieht er in Betracht,
       Behörden-Abos zu beenden.
       
 (DIR) Amtsenthebungsverfahren gegen Trump: Republikaner stören Anhörung
       
       Republikanische Abgeordnete protestierten gegen die nicht öffentliche
       Befragung in der Ukraine-Affäre. US-Präsident Trump gerät immer weiter in
       Bedrängnis.
       
 (DIR) Impeachmentverfahren in den USA: Nervenkrieg um Trump
       
       Im zähen Ringen um ein Amtsenthebungsverfahren ist der Faktor Zeit
       entscheidend: In 13 Monaten sind US-Wahlen.
       
 (DIR) Ukraine-Affäre in den USA: „Sie stehen nicht über dem Gesetz“
       
       Das Weiße Haus will sich nicht an den Ermittlungen für ein
       Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump beteiligen.
       Demokratin Nancy Pelosi kontert.
       
 (DIR) Trump zum Impeachment: Er wittert einen „Putsch“
       
       US-Präsident Trump bezeichnet das gegen ihn angestrengte
       Amtsenthebungsverfahren als „Wahlbetrug“. Auch Außenminister Pompeo gerät
       unter Druck.