# taz.de -- Panda Zwillinge in Berlin geboren: Ist Meng Meng plemplem?
       
       > Eine Pandageburt in einem Zoo, und dann noch Zwillinge, das ist eine
       > kleine Sensation. Die Jungen sind abwechselnd beim Muttertier Meng Meng.
       
 (IMG) Bild: Der Besamer Jiao Qing futtert bei der Pressekonferenz des Zoodirektors Bambus
       
       Auftritt von Jiao Qing. Langsam trottet der Besamer ins Bild. Im
       Vordergrund steht Zoodirektor Andreas Knieriem vor den Fernsehkameras und
       berichtet von der Zwillingsgeburt. Die beiden am Samstag geborenen
       Jungtiere „sind kräftig und gesund und Meng Meng ist eine hervorragende
       Mutter“, sagt Knieriem. Jiao Qing hinter ihm jetzt voll im Bild, legt sich
       auf den Rücken und beschnüffelt seine Eier. Die ganze Zeit bleibt er dort
       und verzehrt Bambusstangen, die natürlich nicht zufällig an dieser Stelle
       liegen.
       
       Eine Pandageburt im Zoo, und dann noch Zwillinge, das ist schon eine kleine
       Sensation. Die Fernsehanstalten haben Nummern gezogen, so groß ist der
       Andrang. Der Zoodirektor, hellblaues Hemd, grüne Hose, wechselt vom
       Deutschen ins Englische, auch der chinesische Fernsehsender CCTV ist da.
       Meng Meng und Jiao Qing sind eine Leihgabe aus China. Den Zoo kostet das
       rund eine Million Euro pro Jahr. Die Jungtiere werden später nach China
       abgegeben.
       
       Als Meng Mengs Hormonkurve „wie ein Wolkenkratzer in die Höhe schoss“, war
       klar, jetzt ist es so weit, erzählt Knieriem. Die Kleinen sähen wie
       Nacktmulle oder Rattenbabys aus: kaum behaart, lange Schwänze, Krallen,
       blind. Zwei Veterinärinnen aus China haben Geburtshilfe geleistet. Dass
       Meng Meng in 45 Minuten Abstand zwei Jungtiere gebären würde, „hatten wir
       nicht wirklich auf dem Schirm“, behauptet der Zoodirektor. Das zweite Tier
       habe man ihr sofort weggenommen, weil Pandas das zweite zumeist liegen
       ließen. Alle paar Stunden würden die Jungtiere nun im Gehege ausgetauscht.
       Die übrige Zeit verbrächten sie in „Inkubatoren“, erklärt Knieriem. Die
       Charité hat dem Zoo zwei dieser Wärmebettchen für menschliche Frühchen zur
       Verfügung gestellt.
       
       Ist Meng Meng, die anfangs nur rückwärts durchs Gehege lief, so plemplem,
       dass sie den Schmu nicht bemerkt? Reviertierpfleger Norbert Zahmel, der die
       Geburt über Video verfolgt hat, verteidigt die Pandadame. Meng Meng
       gehorche ihrem Mutterinstinkt. „Die Jungtiere riechen beide nach ihr.“
       
       Anfang November wird die Öffentlichkeit die Kleinen das erste Mal zu
       Gesicht bekommen. Sieht sich Zahmel im Geiste schon mit den kleinen Pandas
       durch die Anlage toben? So wie einst der Pfleger Thomas Dörflein mit dem
       kleinen Eisbären Knut? Für den Zoo war das ein Millionengeschäft. Beide
       waren dann plötzlich gestorben, erst Dörflein, dann Knut. Zahmel wehrt
       entsetzt ab. „Auf keinen Fall.“ Das entspreche nicht seinem Typ, außerdem
       seien die Pandas keine Handaufzucht wie seinerzeit Knut.
       
       2 Sep 2019
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Plutonia Plarre
       
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