# taz.de -- Kommentar Kurskorrektur zu E-Scootern: Ab auf den Radweg
       
       > Verkehrsminister Scheuer will Elektroroller von den Bürgersteigen
       > verbannen. Dazu müssten die Radwege konsequent ausgebaut werden.
       
 (IMG) Bild: E-Scooter sind in vielen europäischen Metropolen schon im Einsatz. In Deutschland hat die geplante Zulassung auch zu Sicherheitsbedenken geführt
       
       Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat eine gute Entscheidung
       getroffen: Für FahrerInnen von [1][Elektro-Tretrollern] werden Fußwege tabu
       sein. Die von Scheuer vorgelegte Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung hatte
       ursprünglich vorgesehen, dass E-Scooter mit einer Geschwindigkeit bis zu 12
       Kilometern in der Stunde auf dem Bürgersteig unterwegs sein dürfen. Dagegen
       hatten etliche VerkehrsministerInnen der Länder Einspruch erhoben.
       
       Ihr Argument: Es muss im öffentlichen Raum mit dem Trottoir wenigstens
       einen Bereich gehen, in dem sich Menschen geschützt bewegen können und
       keine Angst von Fahrzeugen haben müssen, die sie womöglich anfahren. [2][In
       Frankreich und Spanien], wo E-Roller schon länger zugelassen sind, sind
       Fußgänger bei Unfällen gestorben. Erst danach wurden dort die Gefährte vom
       Bürgersteig verbannt.
       
       Wer in Frankreich mit dem E-Scooter auf dem Bürgersteig von der Polizei
       erwischt wird, muss 135 Euro Strafe zahlen. Très bon! Nach Scheuers
       Kurskorrektur steht einer Zustimmung des Bundesrats und damit einer raschen
       Zulassung von E-Scootern nichts mehr im Weg. Die Entscheidung darüber, wo
       sie hingehören, ist eine Weichenstellung. Bald werden weitere kleine
       [3][Elektro-Flitzer] in den öffentlichen Raum kommen, etwa das
       batteriebetriebene Skateboard oder das Einrad. Das ist ein Fortschritt,
       weil es viele mobiler macht und manche vielleicht aufs Auto verzichten und
       Nahverkehr und E-Treter oder E-Skatboard verbinden.
       
       Aber: Wenn E-Gefährte auf den Radwegen unterwegs sein sollen, dann müssen
       die schnell und umfassend ausgebaut werden. Radwege sind häufig in einem
       schlechten Zustand. Sie müssen saniert und um eine zweite Spur erweitert
       werden. Denn elektronisch betriebene Fahrzeuge erfordern sichere
       Überholmöglichkeiten. Und wo der Platz dafür abgezweigt wird, sollte auch
       klar sein: von Straßen und Parkplätzen und nicht von Gehwegen. Wenn ein
       Verkehrsmittel Fläche abgeben muss, dann eins: das Auto.
       
       7 May 2019
       
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