# taz.de -- Kommentar zum Flüchtlingshangar: Rot-Rot-Grüns größter Schandfleck
       
       > Mehrere hundert Flüchtlinge müssen in Berlin derzeit wieder in einem
       > ehemaligen Flughafenhangar ausharren, teils wochenlang.
       
 (IMG) Bild: Heute wohnen wieder hunderte Menschen im ehemaligen Flughafengebäude
       
       Unterbringung in nach oben offenen Parzellen, mit dünnen Stellwänden
       abgetrennt. Acht Menschen auf 25 Quadratmetern, 3 Quadratmeter pro Person.
       Keine Tür, keine Privatsphäre, keine Rückzugsmöglichkeit. Nächtliches
       Frieren in den riesigen, zugigen Hallen der Flughafenhangars. Wochenlanges
       Warten auf die Registrierung, ohne Geld, ohne Zugang zu vernünftiger
       medizinischer Versorgung oder asylrechtlicher Beratung.
       
       Klingt nach 2015? Stimmt. Als damals die Hangars im ehemaligen Flughafen
       Tempelhof zur Notunterkunft für Flüchtlinge umfunktioniert wurden, galt das
       als Notlösung: für ein paar Wochen, höchstens Monate.
       
       Heute, drei Jahre später, ist auch in Berlin die Zahl der neu ankommenden
       Flüchtlinge auf ein Bruchteil der Zahlen von 2015 gesunken. Viele damals
       eröffnete Notunterkünfte wurden längst wieder geschlossen, in anderen gibt
       es freie Plätze. Doch der Hangar 2 in Tempelhof ist auf einmal wieder voll.
       
       ## Wochenlanges Ausharren
       
       Noch immer findet hier die Erstregistrierung von Neuankömmlingen statt.
       Eigentlich sollen sie binnen zwei bis drei Tagen von dort auf andere
       Unterkünfte weiter verteilt werden, doch schon seit Mai klappt das nicht
       mehr. Personelle Engpässe beim Landesamt für Flüchtlinge seien schuld,
       heißt es in der zuständigen Senatsverwaltung – welchen Grund diese hätten
       und wie und wann sie zu beheben seien, darüber gibt es keine Auskunft.
       
       Mehrere hundert Flüchtlinge harren nun also wieder in Tempelhof aus,
       teilweise wochenlang. Dass der Senat diese Situation nicht in den Griff
       bekommt – trotz Umstrukturierung des Registrierungsprozesses, trotz
       Gründung eines landeseigenen Betriebs zur Flüchtlingsunterbringung, trotz
       zahlreicher neu gebauter Unterkünfte: Es ist der größte Schandfleck der
       rot-rot-grünen Regierungszeit. Diese Zustände waren schon 2015 nicht zu
       rechtfertigen. 2018 sind sie es erst recht nicht.
       
       11 Dec 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malene Gürgen
       
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