# taz.de -- Kommentar Wahl in Georgia und Florida: Eine linke Mehrheit ist möglich
       
       > In Georgia und Florida haben zwar Reaktionäre die Wahl gemacht. Doch die
       > linken Kandidaten waren erstaunlich erfolgreich. Das macht Hoffnung.
       
 (IMG) Bild: Stacey Abrams hat den Gouverneursposten in Georgia sehr knapp verfehlt
       
       Es ist nie eine gute Nachricht, wenn Reaktionäre Konservative ersetzen.
       [1][Genau das passiert in Georgia und Florida], wo im Januar zwei Männer in
       die Gouverneurspaläste einziehen werden, die politisch rechts von ihren
       republikanischen Amtsvorgängern, menschlich und moralisch auf der Linie von
       Donald Trump stehen. Brian Kemp und Ron DeSantis gehören zum rassistischen
       Flügel ihrer Partei, zeigen Geringschätzung für Rechtsstaat und
       Bürgerrechte und neigen nicht zu parteiübergreifenden Gesten, die nötig
       wären, um zumindest auf bundesstaatlicher Ebene den Hass in den USA zu
       beenden.
       
       Doch abseits der Trumpisierung an der Spitze der beiden Bundesstaaten haben
       die Midterm Elections gezeigt, dass selbst der tiefe Süden der USA in
       Bewegung geraten ist. Georgia und [2][weite Teile auch Florida] sind bis
       heute von alten und rassistischen Eigentums- und Herrschaftsverhältnissen
       geprägt. Und bislang galt es in der Demokratischen Partei als ausgemacht,
       dass Wahlen in diesen beiden Staaten allenfalls in der Mitte gewonnen
       werden könnten.
       
       Die demokratischen KandidatInnen Stacey Abrams und Andrew Gillum haben
       diese Weisheit als überholt entlarvt. Sie fuhren engagierte linke
       Kampagnen, rissen Millionen junger WählerInnen und notorischer
       NichtwählerInnen mit und schafften es, die „Minderheiten“ zu begeistern.
       Beide haben den Gouverneursposten jeweils nur sehr knapp verfehlt.
       
       Die republikanischen Gouverneure werden versuchen, ihre Macht zu nutzen, um
       das Wahlrecht weiter zugunsten der Republikaner zu verändern. Aber sie sind
       mit einer neuen politischen Realität konfrontiert: Eine linke Mehrheit ist
       möglich. Außer der [3][hochmobilisierten Basis der demokratischen
       Spitzenfiguren Abrams] und Gillum ist auch die Demografie auf der Seite
       jener, die diesmal nicht gewinnen konnten: In Georgia werden die weißen
       AmerikanerInnen, die Stammwählerschaft von Kemp, DeSantis und Trump, schon
       in sechs Jahren ihre Bevölkerungsmehrheit verlieren.
       
       19 Nov 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Nach-den-Midterm-Wahlen-in-den-USA/!5548496
 (DIR) [2] /Florida-bei-den-Midterm-Wahlen/!5546565
 (DIR) [3] /Gouverneurswahl-im-US-Staat-Georgia/!5543464
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dorothea Hahn
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Florida
 (DIR) Georgia
 (DIR) Stacey Abrams
 (DIR) Midterms
 (DIR) USA
 (DIR) Midterm elections
 (DIR) USA
 (DIR) Florida
 (DIR) Lesestück Recherche und Reportage
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Trumps Kandidatin in Mississippi: Öffentliches Hängen findet sie witzig
       
       Cindy Hyde-Smith fiel mit rassistischen Bemerkungen auf. Die Stichwahl in
       Mississippi entscheidet, ob die Republikanerin in den Senat kommt.
       
 (DIR) Nach den Midterm-Wahlen in den USA: Doch keine schwarzen Gouverneure
       
       Die Neuauszählung in den US-Bundesstaaten Georgia und Florida sind durch.
       Ohne Erfolg für die Demokraten Stacey Abrams und Andrew Gillum.
       
 (DIR) Florida bei den Midterm-Wahlen: Amerika im Kleinen
       
       Florida gilt als Mikrokosmos, der vorwegnimmt, was im Rest der USA
       passiert. Erneut wird ein Republikaner in den Gouverneurspalast einziehen.
       
 (DIR) Gouverneurswahl im US-Staat Georgia: Die neue Mehrheit im Süden
       
       Stacey Abrams könnte in Georgia die erste schwarze Gouverneurin der USA
       werden. Ihr Gegner will das mit Tricksereien verhindern.