# taz.de -- Bürgerkrieg im Jemen: Deutsche Waffen an beteiligte Staaten
       
       > Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag auf einen Rüstungsstopp an
       > Länder verständigt, die unmittelbar am Krieg im Jemen beteiligt sind. Das
       > ist nun vorbei.
       
 (IMG) Bild: Seit 2014 ist im Jemen Bürgerkrieg (Archivbild November 2017)
       
       Berlin dpa/rtr/afp | Die Bundesregierung hat mehrere Waffenexporte an drei
       arabische Länder genehmigt, die am Jemen-Krieg beteiligt sind. Das geht aus
       einem Schreiben von Wirtschaftsminister Peter Altmaier an den
       Wirtschaftsausschuss des Bundestags vom 19. September hervor, das der
       Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
       
       Der Bundessicherheitsrat stimmte auf seiner jüngsten Sitzung der Lieferung
       von vier Aufklärungsradarsystemen für Artilleriegeschütze an Saudi-Arabien
       zu. Die auf Fahrzeugen montierten Radargeräte können die genaue Herkunft
       von feindlichem Beschuss orten und ermöglichen damit präzise Gegenschläge.
       Die Vereinigten Arabischen Emirate erhalten 48 Gefechtsköpfe sowie 91
       Zielsuchköpfe für Flugabwehrsysteme auf Kriegsschiffen.
       
       Nach Jordanien gehen 385 tragbare Panzerabwehrwaffen von Dynamit Nobel.
       Ägypten soll sieben Luftverteidigungssysteme des Herstellers Diehl
       erhalten, die mit der Rakete Iris-T SLM bewaffnet sind. Außerdem wurde die
       Ausfuhr von 170 Gefechtsköpfen und Triebwerken für Luft-Luft-Raketen des
       Typs Meteor an Katar gebilligt.
       
       [1][Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg], in dem nach UN-Angaben
       bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende
       Zivilisten. Saudi-Arabien führt ein Bündnis von insgesamt acht Staaten an,
       die im Jemen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen bekämpfen. Die
       Vereinigten Arabischen Emirate spielen in dem Bündnis ebenfalls eine
       maßgebliche Rolle. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die
       schwerste humanitäre Krise weltweit.
       
       Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD auf Betreiben der
       Sozialdemokraten auf einen Rüstungsexportstopp für alle Länder verständigt,
       die wie Saudi-Arabien „unmittelbar“ am Jemen-Krieg beteiligt sind. Benannt
       wurden diese Staaten allerdings nicht.
       
       In den ersten vier Monaten ihrer Amtszeit genehmigte die Regierung kaum
       noch Rüstungslieferungen an die Staaten der Kriegsallianz. Das geht aus
       einer Aufstellung der Bundesregierung vom Juli hervor. Das Auftragsvolumen
       der jetzt genehmigten Exporte ist in dem Schreiben Altmaiers nicht
       angegeben, weil es Rückschlüsse auf Einzelpreise von Rüstungsgütern
       zulassen würde.
       
       21 Sep 2018
       
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