# taz.de -- Siebenjahrespan der EU-Kommission: Die Umwelt ist egal
       
       > Die EU will ihre „Gemeinsame Agrarpolitik“ moderner gestalten. Die
       > bekommt aus verschiedenen Gründen Kritik von allen Seiten.
       
 (IMG) Bild: Die Bauern erhalten weiterhin Subventionen – egal, wie umweltschädlich sie ihr Land bewirtschaften
       
       Berlin taz | Es geht um die Verteilung von 365 Milliarden Euro: Die
       EU-Kommission hat am Freitag ihren Siebenjahresplan vorgestellt, mit dem
       sie die Landwirtschaft und ländliche Gebiete in Zukunft unterstützen will.
       Mit den Vorschlägen verspricht [1][Agrarkommissar Phil Hogan], die
       „Gemeinsame Agrarpolitik“ (GAP) „moderner und einfacher“ zu machen.
       
       Es bleibt dabei, dass die Bauern die meisten Subventionen hauptsächlich
       dafür bekommen, dass sie Land bewirtschaften – weitgehend egal, wie
       umweltschädlich. Immerhin sollen diese Direktzahlungen verstärkt jüngeren
       Bauern und kleineren Höfen zugutekommen und bei einer Summe von 100.000
       Euro pro Betrieb gedeckelt werden.
       
       Die Ausgaben verteilen sich auf zwei große Säulen: 265 Milliarden Euro
       sollen für die Direktzahlungen an Bauern und knapp 80 Milliarden für die
       ländliche Entwicklung ausgeschüttet werden. 20 Milliarden stehen für
       Unterstützungsmaßnahmen in Krisenfällen zur Verfügung.
       
       Die Kommission setzt künftig bei der Geldvergabe auf mehr Autonomie der
       Mitgliedstaaten. Je nach nationalen Prioritäten soll es die Möglichkeit
       geben, Gelder zwischen den Säulen zu verschieben. Für die Vergabe der
       Direktzahlungen sollen die Staaten Ökopläne aufsetzen. Aus diesen soll
       hervorgehen, wie die Landwirtschaft umwelt- und klimafreundlicher gestaltet
       werden kann. Konkrete Maßnahmen und Zielvorgaben fehlen.
       
       Zusätzlich 10 Milliarden Euro sollen dem Programm „Horizont Europa“
       zugutekommen und dort für Agrarforschung verwendet werden. Des Weiteren
       will die Kommission die Digitalisierung der Landwirtschaft und den dafür
       nötigen flächendeckenden Breitbandausbau vorantreiben.
       
       ## Keine positiven Rückmeldungen
       
       Der Präsident des [2][Deutschen Bauernverbands], Joachim Rukwied, sieht in
       den Plänen eine unzulässige umweltpolitische Überfrachtung der GAP. Sie
       gefährde die notwendige Einkommensunterstützung der Bauern.
       [3][Naturschützern zufolge] droht hingegen eine neue Welle von Subventionen
       für umweltschädliche und ineffiziente Landwirtschaft. Greenpeace und die
       Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kritisieren, dass mit der
       neuen GAP so weitergemacht wird wie bisher.
       
       Mit 28 Prozent des Gesamthaushalts fallen der GAP rund zehn Prozentpunkte
       weniger zu als noch im laufenden Haushalt – vor allem eine Auswirkung des
       Brexits.
       
       1 Jun 2018
       
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