# taz.de -- Deutsche Banken finanzieren Waffen: Atom-Investment trotz Ethikrichtlinie
       
       > Auch deutsche Banken finanzieren Produzenten von Nuklearwaffen. Mit
       > dabei: die üblichen Verdächtigen und eine Überraschung.
       
 (IMG) Bild: Das ist eine russische Interkontinentalrakete. Die von Northrop sind aber nicht weniger bedrohlich
       
       Berlin taz | Eigentlich klingt es nach einer klaren Sache: Man
       berücksichtige „bei der Kreditvergabe neben wirtschaftlichen auch
       ökologische und ethische Faktoren“. Außerdem gehe man keine Geschäfte ein,
       „die die Reputation unseres Hauses negativ beeinträchtigen können“,
       schreibt die DZ Bank, das Zentralinstitut der deutschen Volks- und
       Raiffeisenbanken, in ihrem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht.
       
       Trotzdem finanzieren die Volksbank-KundInnen mit ihren Geldanlagen auch
       Atomwaffenhersteller. Das geht aus einer [1][Untersuchung] hervor, die die
       mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Internationale Kampagne zur
       Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) am Mittwoch vorlegte.
       
       Deutsche Finanzdienstleister haben Produzenten von Atomwaffen demnach seit
       2014 über Kredite und Investments rund 10,4 Milliarden US-Dollar zur
       Verfügung gestellt. Mit Abstand der größte deutsche Akteur ist mit 6,6
       Milliarden Dollar die Deutsche Bank, gefolgt von Commerzbank und Allianz.
       
       ## Geld für nukleare Interkontinentalraketen
       
       An vierter Stelle folgt dann die DZ Bank, die unter anderem Northrop
       Grumman finanziert, einen US-Hersteller nuklearer Interkontinentalraketen.
       In ihn investiert auch der über die Volksbanken vertriebene populäre
       Investmentfonds UniGlobal der DZ-Bank-Tochter Union Investment. Die Bank
       wollte keine Fragen zum umstrittenen Investment beantworten. „Zu einzelnen
       Unternehmen äußern wir uns grundsätzlich nicht“, sagte DZ-Bank-Sprecher
       Sebastian Müller der taz.
       
       Die Deutsche Bank erklärte in einer Stellungnahme, man achte bei
       Investitionen in Mischkonzernen „streng darauf, dass diese ausschließlich
       mit Bereichen des Konzerns erfolgen, die nichts mit ABC-Waffen sowie mit
       Streumunition, Landminen etc. zu tun haben“.
       
       Für ICAN Deutschland übte Vorstandsmitglied Aino-Ritva Weyers scharfe
       Kritik am Investment der deutschen Unternehmen. „Wenn Banken ethische Werte
       ernst nehmen, müssen sie Investitionen in Atomwaffen komplett
       ausschließen“, forderte sie. „Ansonsten nutzen sie das Geld ihrer Kunden,
       um deren potenziellen Tod zu finanzieren.“
       
       7 Mar 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.icanw.de/wp-content/uploads/2018/03/2018_Germany.pdf
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Kreutzfeldt
       
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