# taz.de -- „Handelskrieg“ zwischen EU und USA: Bourbon und Harleys sanktioniert
       
       > Im Streit um mögliche US-Strafzölle hat die EU die Tonart verschärft. Man
       > könne innerhalb weniger Tage reagieren. Auch die US-Steuerpolitik ist im
       > Visier.
       
 (IMG) Bild: Neben Orangensaft und Bourbon auf der Sanktionsliste: US-Motorräder
       
       Brüssel taz | Die Europäische Union richtet sich auf einen harten
       Schlagabtausch mit den USA in der Wirtschaftspolitik ein. Man sei bereit,
       rasch auf protektionistische Maßnahmen etwa im Stahlsektor zu reagieren,
       erklärte die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel. Die EU werde „schnell
       und angemessen“ zurückschlagen, „sollten unsere Exporte durch restriktive
       Handelsmaßnahmen getroffen werden“, sagte ein Kommissionssprecher.
       
       Zuvor hatte die FAZ über „Vorbereitungen auf einen Handelskrieg“ berichtet.
       Wenn die USA ihre Industrie abschotten, könne die EU innerhalb weniger Tage
       mit Zöllen reagieren, hieß es. Auf der Sanktionsliste sollen bereits
       zahlreiche US-Produkte wie Orangensaft, Gemüse, Harley-Davidson-Motorräder
       oder Bourbon Whiskey stehen.
       
       Das wollte die Brüsseler Behörde zwar nicht bestätigen. Das Wort
       „Handelskrieg“ macht sie sich nicht zu eigen. Dennoch hat die EU-Kommission
       ihre Tonart gegenüber den USA deutlich verschärft. „Wir haben der
       US-Regierung auf höchsten Ebenen klar gemacht, dass wir zutiefst besorgt
       über Maßnahmen sind, welche die EU-Industrie treffen“, sagte der Sprecher
       von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit ernster Miene.
       
       Die EU reagiert damit auf eine Erklärung des US-Handelsministeriums von
       letzter Woche, man halte Schutzmaßnahmen zugunsten heimischer Stahl- und
       Aluminiumhersteller für eine Frage der nationalen Sicherheit. Solche
       Maßnahmen könnten auch europäische Erzeuger treffen. US-Präsident Donald
       Trump muss bis Mitte April entscheiden, ob er den Vorschlägen folgt.
       
       ## Die geplante US-Steuerreform bereitet Sorge
       
       Trumps Pläne haben auch die EU-Finanzminister alarmiert. Im Streit über die
       amerikanische Wirtschaftspolitik lägen „alle Optionen auf dem Tisch“, sagte
       der französische Finanzminister Bruno Le Maire nach einem zweitägigen
       Treffen mit seinen 27 Ressortkollegen in Brüssel.
       
       Vor allem die von US-Präsident Donald Trump eingeleitete Steuerreform
       bereite ihm Sorge, so Le Maire. Sie könne die Regeln der
       Welthandelsorganisation WTO verletzen. Die EU bereite mögliche
       Gegenmaßnahmen vor.
       
       Zurückhaltender gab sich der geschäftsführende deutsche Finanzminister
       Peter Altmaier. Er teile Le Maires Sorgen um die US-Steuerpolitik. „Wir
       beobachten die Situation sehr genau“, sagte er. Europa brauche eine
       gemeinsame Strategie in Steuerfragen. Keinen Kommentar gab es von Altmaier
       zum drohenden Handelsstreit mit den USA. Wenn Strafzölle notwendig seien,
       dürfe man nicht lange vorher darüber reden. Dies habe er im Streit mit
       China um Solarpaneele gelernt.
       
       20 Feb 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Eric Bonse
       
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