# taz.de -- Klausur der SPD-Fraktion: Im Schatten der Groko
       
       > Berlins SPD-Landesparlamentarier sind am Wochenende in Hamburg in
       > Fraktionsklausur. Nicht auf der offiziellen Tagesordnung: Die jüngste
       > Kritik an Fraktionschef Saleh.
       
 (IMG) Bild: Geschlossen sei die SPD-Fraktion, meint ihr Chef Raed Saleh vor Beginn der Klausurtagung
       
       Da können die Genossen nur hoffen, dass es im Wagen 3 des ICE 709 am frühen
       Sonntagnachmittag tatsächlich WLAN für die Übertragung aus Bonn gibt. Denn
       die SPD-Abgeordnetenhausmitglieder werden – nach noch sturmanfälliger
       Planung – auf der Rückfahrt von ihrer Fraktionsklausur in Hamburg im Zug
       sitzen, wenn sich rund 450 km südwestlich beim SPD-Bundesparteitag
       entscheidet, ob es Verhandlungen über eine erneute große Koalition, kurz
       Groko, geben wird. „Stadtentwicklung, Wohnen und Infrastruktur“ ist das
       dreitägige Treffen zwar laut Tagesordnung überschrieben, aber das Ja oder
       Nein zur Groko wird konstant präsent sein. Am Montag hatte der
       Landesvorstand eine weitere Zusammenarbeit mit der CDU abgelehnt.
       
       Diese absehbare Dominanz des bundespolitischen Themas dürfte einem sehr gut
       passen: Fraktionschef Raed Saleh. Er war im Spätherbst in seiner Fraktion
       stark unter Druck geraten. In einem Brief hatten 14 der 38 SPD-Abgeordneten
       seine Arbeit und seinen Führungsstil kritisiert. Nach einer sechsstündigen
       Krisensitzung Mitte November hieß es, man wolle bis Ende Januar wieder
       zusammenfinden – und dazu auch die Klausurtagung nutzen. Saleh mühte sich
       vor deren Beginn, alles beruhigt erscheinen zu lassen. „Die Fraktion ist
       geschlossen und schlagkräftig“, sagte er am Donnerstag der taz.
       
       ## Lernen von Olaf Scholz?
       
       Inhaltlich soll es vor allem um Wohnungs-, Schul- und Kita-Neubau gehen.
       Die nötige Faktengrundlage wird Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen
       liefern, als Gäste sind Vertreter der landeseigenen Baugesellschaft Howoge,
       die sich um den Schulbau kümmern soll, sowie des
       Wohnungsunternehmenverbands BBU und des Mietervereins angekündigt.
       
       Der örtliche Regierungschef Olaf Scholz soll zudem erzählen, wie man
       erfolgreich regiert: Mit ihm an der Spitze kam die Hamburger SPD bei der
       jüngsten Landtagswahl auf fast 46 Prozent, die Berliner SPD mit Michael
       Müller an der Spitze hingegen sackte bei der Abgeordnetenhauswahl 2016 auf
       müde 21,6 Prozent ab.
       
       18 Jan 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Stefan Alberti
       
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