# taz.de -- Kunst gegen das Schweigen der Logistiker: Erinnerung an Kühne + Nagel gewinnt
       
       > Der Meisterschüler Felix Dreesen hat mit einem Werk über Kühne + Nagels
       > Verwicklungen im Nationalsozialismus den Karin-Hollweg-Preis gewonnen.
       
 (IMG) Bild: Historische Relikte einer Protestaktion gegen das Schweigen von Kühne + Nagel: Patches of Protest von Felix Dreesen
       
       Bremen taz | Mit seinem Werk „Patches of Protest“ hat Felix Dreesen,
       Meisterschüler an der Hochschule für Künste Bremen, den mit 15.000 Euro
       dotierten Karin-Hollweg-Preis zur Förderung junger KünstlerInnen gewonnen.
       Seine Arbeit besteht aus neun bemalten Fenstern, die von der Baustelle des
       ehemaligen Firmensitzes von Kühne + Nagel stammen. Sie sind Relikte einer
       Protestaktion, die sich auf die Verwicklungen der Logistikfirma im
       Nationalsozialismus bezog.
       
       Unbekannte hatten während der Abrissarbeiten des ehemaligen Bremer
       Firmensitzes von Kühne und Nagel an der Schlachte über Nacht die Fenster
       der Bürofassade mit einer Botschaft bemalt: „500 Schiffe 735 Züge 1942–1944
       mehr als nur ein Dienstleister – gegen das Vergessen!“ Kurz danach hatten
       Bauarbeiter diese Fenster entfernt.
       
       Dreesen präsentiert jetzt neun unversehrte Fenster in ihrer ursprünglichen
       Reihenfolge. Er sagt nicht, woher er sie hat. Überzeugt hat die Jury nach
       eigener Auskunft „die Mehrdeutigkeit und Vielschichtigkeit“ des Beitrags
       von Dreesen. Das Werk bilde die „Wirkmächtigkeit von Kunst innerhalb
       gesellschaftlicher Diskurse“ ab.
       
       Der Preis ist einer der wichtigsten Kunstförderpreise in Deutschland.
       Dreesen hat sich gegenüber 16 anderen jungen KünstlerInnen durchgesetzt,
       deren Arbeiten ebenfalls in der Ausstellung „OH WOW.
       Meisterschülerausstellung der Hochschule für Künste Bremen“ in der
       Weserburg zu sehen sind. Mit der Preisverleihung am Freitagabend eröffnete
       die Ausstellung.
       
       27 Jun 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gareth Joswig
       
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