# taz.de -- Köln vor dem AfD-Parteitag: 800 Beamte schützen 11 Neonazis
       
       > Am kommenden Wochenende tagt die Bundes-AfD in Köln. Die Polizei vor Ort
       > hat eine Woche davor schon mal die Muskeln spielen lassen.
       
 (IMG) Bild: Im Kölner Maritim-Hotel findet am kommenden Wochenende der AfD-Bundesparteitag statt
       
       Berlin taz | Die Kölner Polizei zeigt, wozu sie in der Lage ist: Wenige
       Tage vor dem Bundesparteitag der AfD wurden am Ostersamstag 11 Neonazis von
       800 Polizeikräften davor geschützt, dass 400 GegendemonstrantInnen ihren
       Marsch verhindern konnten. Ein Hubschrauber kreiste in der Luft, zwei
       Wasserwerfer waren im Einsatz, außerdem die Reiterstaffel und zehn Hunde.
       
       „Die Polizei hat die GegendemonstrantInnen regelrecht weggeprügelt“, sagt
       Jan Sperling, Sprecher des Bündnisses Köln gegen Rechts, damit der kleine
       Trupp um die Kölner Neonazis Paul Breuer und Jan Fartas seine Route laufen
       konnte. Auch Pfefferspray sei in die Menge gesprüht worden.
       
       Das Ausgangsszenario am Samstag ähnelte dem des kommenden Wochenendes: Dann
       will ein linksradikales Bündnis mit Blockaden verhindern, dass der
       AfD-Parteitag in Köln stattfindet. Polizeipräsident Jürgen Mathies machte
       indes schon klar, was er davon hält: nichts. Die Polizei werde „alles“ tun,
       um die Durchführung des Parteitags zu gewährleisten. Eine Verhinderung sei
       nicht erlaubt. Beteiligte an Blockaden müssten mit Strafverfahren rechnen.
       
       Das Bündnis Köln gegen Rechts wirft der Polizei vor, Stimmung gegen die
       linken DemonstrantInnen zu machen. So hatte die Polizei zum Beispiel ein
       Infoschreiben an mehr als 53.000 Kölner Haushalte verteilt, in dem mehrfach
       darauf abgehoben wird, dass „gewaltbereite Gruppierungen“ und „illegale
       Aktionen“ erwartet würden. Polizeipräsident Mathies zog außerdem Parallelen
       zur Eröffnung der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main 2015, bei
       der es zu Ausschreitungen gekommen war.
       
       „Die Versuche, die Protestierenden zu kriminalisieren, sind sehr
       ärgerlich“, sagt Bündnissprecher Sperling. „Wir werden ständig in einem
       Atemzug mit Gewalt genannt.“ Geplant seien aber Blockaden, von denen keine
       Eskalation ausgehe.
       
       Weitere Bündnisse, darunter das Festkomitee Kölner Karneval, haben
       Kundgebungen und Musikumzüge angekündigt. Insgesamt wird am Wochenende mit
       rund 50.000 DemonstrantInnen gerechnet. Die Polizei plant, mit 4.000
       Kräften aus dem ganzen Bundesgebiet vor Ort zu sein. Zum Vergleich: Beim
       Einsatz am vergangenen Silvester in Köln waren es 1.500 Beamte.
       
       18 Apr 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Patricia Hecht
       
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