# taz.de -- Berlins umstrittener Staatssekretär: Wissenschaftler unterstützen Holm
       
       > 350 Forscher haben sich in der Debatte um die Stasi-Vergangenheit Andrej
       > Holms klar positioniert. Er werde diskreditiert, um einen Politikwandel
       > zu verhindern.
       
 (IMG) Bild: Nicht nur Katrin Lompscher, auch Berliner Wissenschaftler stehen hinter Andrej Holm
       
       Berlin dpa | In einem offenen Brief haben 350 Wissenschaftler dem wegen
       seiner Stasi-Vergangenheit umstrittenen Berliner Staatssekretär Andrej Holm
       ihre Solidarität ausgesprochen. Sie kritisieren eine gezielte
       Diskreditierungskampagne gegen den Stadtsoziologen, der in seiner
       wissenschaftlichen Arbeit soziale Folgen von Immobilienspekulation
       kritisiert habe. „Diese Diskreditierungsversuche gegen seine Person müssen
       als der Versuch verstanden werden, eine [1][Änderung der Stadt- und
       Wohnungspolitik zu unterbinden], noch bevor sie ausformuliert und angebahnt
       werden könnte“, heißt es in dem Brief.
       
       Der Text wurde am Dienstag auf der Internetseite der Zeitschrift
       „sub\urban“ veröffentlicht. Zu den Unterzeichnern gehören Doktoranden,
       wissenschaftliche Mitarbeiter, aber auch bekannte Professoren wie der
       Politikwissenschaftler Elmar Altvater, der Philosoph Frieder Otto Wolf und
       der Soziologe Stephan Lessenich.
       
       Der von den [2][Linken] in die rot-rot-grüne Regierung berufene
       Bau-Staatssekretär hatte falsche Angaben über seine Stasi-Ausbildung zur
       Wende-Zeit gemacht. In der vergangenen Woche sagte der 46-Jährige, ihm sei
       erst jetzt klar geworden, dass er dort hauptamtlicher Mitarbeiter war.
       
       Die Humboldt-Universität dürfe sich nicht politisch instrumentalisieren und
       indirekt vor den Karren der Immobilienwirtschaft spannen lassen, warnen die
       Wissenschaftler. In der sozialen Mietenpolitik sei Holm ein absoluter
       Fachmann. Auch zahlreiche Berliner Mieteninitiativen setzen sich für den
       46-Jährigen ein. Auf Twitter haben sie die Kampagne [3][#Holmbleibt]
       gestartet.
       
       20 Dec 2016
       
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