# taz.de -- Beitrittsverhandlungen mit der Türkei: EU-Parlament will Gesprächspause
       
       > PolitikerInnen aus mehreren Fraktionen sind dafür, die
       > Beitrittsverhandlungen auszusetzen. Eine geplante Reise von
       > EU-Parlamentariern in die Türkei wurde gecancelt.
       
 (IMG) Bild: Der Wind dreht sich. Eine Zukunft der Türkei in der EU wird immer schwerer denkbar
       
       Brüssel rtr | Nach der Absage einer Reise von EU-Abgeordneten nach Ankara
       steuert das EU-Parlament darauf zu, sich für ein Aussetzen der
       Beitrittsverhandlungen mit der Türkei auszusprechen. Neben
       EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) warb auch die Berichterstatterin des
       EU-Parlaments für die Türkei, die niederländische Sozialdemokratin Kati
       Piri, für diesen Schritt.
       
       Wichtig sei aber, dass die Möglichkeit zum Dialog mit der Regierung in
       Ankara weiter gegeben sei, sagte Piris Sprecher am Donnerstag der
       Nachrichtenagentur Reuters. EVP und Sozialdemokraten stellen die beiden
       größten Fraktionen im EU-Parlament, wo kommende Woche über eine
       entsprechende Resolution abgestimmt werden soll.
       
       Die Beitrittsgespräche zwischen der EU und der Türkei stecken schon länger
       in einer Sackgasse. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat für
       kommendes Jahr ein Referendum in seinem Land darüber in Aussicht gestellt,
       ob die Verhandlungen mit der EU fortgesetzt werden sollen.
       
       Am Mittwochabend hatte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz die Reise einer
       Delegation nach Ankara abgesagt, zu der neben Piri auch der Vorsitzende des
       Auswärtigen Ausschusses, Elmar Brok (CDU), gehören sollte. Entgegen
       anderslautender Berichte sei Piri von der türkischen Regierung zwar nicht
       untersagt worden, in die Türkei zu reisen, sagte ihr Sprecher.
       
       ## Türkische Vorwürfe
       
       In Gesprächen der Türkei mit Schulz sei aber klar gemacht worden, dass man
       sie nicht in der Delegation haben wolle. Vorwürfe, Piri unterstütze die
       auch in Deutschland verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK und sei deshalb
       in der Türkei unerwünscht, wies ihr Sprecher zurück: „Sie hat keine
       Kontakte zur PKK, und sie unterstützt sie nicht. Das ist kompletter
       Unsinn.“
       
       Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier wurde bei einem Besuch in
       Ankara am Dienstag vonseiten der Türkei ebenfalls beschuldigt, Deutschland
       beherberge Tausende Mitglieder der PKK. Steinmeier wies die Vorwürfe
       zurück.
       
       17 Nov 2016
       
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