# taz.de -- Rechte Wahlwerber in der Rigaer Straße: Stress mit Ansage
       
       > Unterstützer der Partei „Pro Deutschland“ hängen Plakate vor dem
       > Hausprojekt Rigaer94 auf. Dabei werden sie von Linken attackiert.
       
 (IMG) Bild: Never ending story: Rigaer Straße und die Polizei
       
       Berlin taz | Ein Plakatiertrupp der extrem rechten „Bürgerbewegung Pro
       Deutschland“ ist am Montagmittag in der Rigaer Straße mit Mitgliedern der
       linken Szene aneinandergeraten. Wie die die Polizei auf taz-Anfrage
       bestätigte, sollen vier rechte Wahlwerber von einer „größeren
       Personengruppe“ angegriffen worden sein. Dabei wurde wohl eine Leiter
       entwendet. Auch das von den Rechten genutzte Auto wurde beschädigt und
       später von Polizisten auf Spuren untersucht.
       
       Die rechte Kleinstpartei veröffentlichte unmittelbar nach dem Vorfall ein
       Statement auf ihrer Website. Dort schrieben sie, der Angriff sei durch
       Bewohner des Hauses Rigaer Straße 94 verübt worden. Diese hätten
       Baseballschläger benutzt, mehrere Wahlwerber seien verletzt worden.
       
       In einer auf Indymedia veröffentlichten Antwort der Hausbewohner heißt es
       dagegen: „Auf Ansprache wurden die Nazis sofort handgreiflich und haben
       Menschen mit Pfefferspray und Gegenständen angegriffen.“ Diesen Angriffen
       sei „entsprechend begegnet“ worden.
       
       Die per Notruf alarmierte Polizei rückte mit mindestens zehn Mannschafts-
       und Streifenwagen an. Etwa eine Stunde kreiste ein Hubschrauber in der
       Luft. Ein Polizeisprecher sagte jedoch, es habe sich um „kein Großaufgebot“
       gehandelt. Bis zum Nachmittag war die Polizei wieder abgezogen – ohne das
       Hausprojekt zu betreten. Anwohner berichteten jedoch davon, die Polizisten
       hätten den Hof des Nachbarhauses Rigaer Straße 93 durchsucht, dabei jedoch
       keine Leiter gefunden.
       
       Die Polizei vernahm vor Ort die ersten Zeugen. Die Ermittlungen hat der
       polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen. Mitte Januar
       waren Stunden nach einem Angriff auf einen Beamten 500 Polizisten in das
       Haus vorgedrungen.
       
       Immer wieder ist es in der Vergangenheit zu Provokationen von Nazis in der
       Rigaer Straße gekommen. Im vergangenen September zog eine Gruppe von etwa
       40 Personen der gewaltbereiten rechten Szene durch die Straße, im Januar
       tauchten Nazis vor der Tür der Rigaer94 auf, um ein Video zu drehen. In
       beiden Fällen kam es zu Auseinandersetzungen mit Linken.
       
       29 Aug 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Erik Peter
 (DIR) Amelie Preyhs
       
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