# taz.de -- Zoff um Nähe zur Windkraftbranche: BUND klagt doch nicht gegen Gründer
       
       > Enoch zu Guttenberg meint, der BUND sei zu eng mit der Windkraftlobby
       > verquickt. Diese Aussage wollte der Verband verbieten lassen.
       
 (IMG) Bild: Enoch zu Guttenberg (l.) darf behaupten, was er will
       
       Berlin taz | Der Umweltverband BUND hat überraschend eine Klage gegen den
       Dirigenten Enoch zu Guttenberg zurückgezogen. Dieser wirft dem Verband vor,
       eng mit der Windkraftbranche verbandelt zu sein.
       
       Enoch zu Guttenberg ist der Vater von Karl Theodor, dem ehemaligen
       CSU-Verteidigungsminister. Er hat den BUND 1975 mitgegründet, aber 2012
       wegen dessen positiver Haltung zur Windenergie verlassen. In einem
       Interview mit dem NDR-Magazin „Plusminus“ hatte Guttenberg im August den
       Verband heftig angegriffen. „Wie verquickt die sind, ich weiß allein 20
       Personen vom BUND, führende Persönlichkeiten in den jeweiligen
       Bundesländern, die gleichzeitig in der Windlobby tätig sind und für die
       arbeiten“, hatte er gesagt.
       
       Dagegen hatte der BUND auf Unterlassung geklagt. Daraufhin hatten
       Guttenbergs Anwälte dem Gericht eine Liste mit Namen übergeben. „Eine
       Vielzahl der benannten Personen hat keinerlei Einfluss beim BUND“, erklärte
       BUND-Anwalt Steffen Bunnenberg. Einige seien keine BUND-Mitglieder gewesen,
       viele hätten weder einen Job noch eine Funktion in der Windlobby.
       
       In einigen Fällen habe es schlicht Namensverwechslungen gegeben. „Nach
       eingehender Recherche ist keiner der 190 Bundes- und Landesvorstände und
       Bundes- und Landesgeschäftsführer des BUND bei der Windenergiebranche
       angestellt“, erklärte der Anwalt. Eine einzige Person aus diesem Kreis sei
       ehrenamtlich für die Windenergiebranche tätig.
       
       ## Anteile an Windkraftanlagen
       
       Guttenberg habe nun konkretisiert, es gehe um Mitglieder, die Anteile an
       Windanlagen haben, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger der taz. „Das
       Gericht hat erkennen lassen, dass es diese Argumentation akzeptiert, weil
       sie unter das Recht auf freie Meinungsäußerung fällt.“
       
       Deshalb habe der BUND die Klage kurzfristig vor der für Freitag vorgesehen
       Gerichtsverhandlung zurückgezogen. Weiger wies erneut den Vorwurf zurück,
       der BUND betreibe Lobbyismus: „Wir sind nicht der Büttel der
       Windenergiebranche“.
       
       1 Apr 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
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