# taz.de -- Streiks und Blockaden in Griechenland: Hafenarbeiter gegen Privatisierung
       
       > Seit zwei Wochen schon blockieren Landwirte wichtige Straßenverbindungen.
       > Jetzt treten die Hafenarbeiter in Piräus in Streik.
       
 (IMG) Bild: Vor wenigen Tagen erst gab es im Hafen von Piräus Zusammenstöße zwischen demonstrierenden Landwirte und Polizisten
       
       Athen rtr/dpa | Aus Protest gegen die Privatisierungspläne der Regierung
       haben Hafenarbeiter in Griechenland am Dienstag einen zweitägigen Streik
       begonnen. Vor dem Fracht-Terminal des landesweit größten Hafens in Piräus
       versammelten sich rund 500 Arbeiter. Der Frachtverkehr wurde unterbrochen.
       Die Demonstranten befürchten Entlassungen und höhere Exportkosten für
       griechische Waren, wenn die beiden größten Hafenanlagen in ausländische
       Hände fallen.
       
       Der Verkauf von Staatsbesitz ist eine Bedingung für weitere
       Milliardenhilfen der Euro-Partner. Die chinesische Cosco-Gruppe hat
       früheren Angaben zufolge das höchste Gebot für einen Zwei-Drittel-Anteil am
       Hafen von Piräus (OLP) abgegeben. Auch für die Mehrheit am Hafen in
       Thessaloniki gibt es eine Reihe von Interessenten.
       
       Landesweite Streiks und Demonstrationen gegen Sparmaßnahmen der Regierung
       hatten Anfang Februar das öffentliche Leben in Griechenland weitgehend
       stillgelegt. So riegeln Landwirte seit über zwei Wochen mit ihren Traktoren
       wichtige Straßenverbindungen in Griechenland ab. Zudem blockieren sie
       wichtige Grenzübergänge nach Bulgarien. Die griechische Regierung hat die
       Bauernverbände des Landes zum Dialog über die umstrittene Renten- und
       Steuerreformen aufgerufen. Dies sei der „einzige Weg“ weiterzukommen, sagte
       am Dienstag Regierungssprecherin Olga Gerovasili in Athen.
       
       Durch die Proteste hat die ohnehin angeschlagene griechische Wirtschaft
       nach Schätzungen der Athener Finanzpresse weiteren schweren Schaden
       genommen. Die Rede ist von mehr als 30 Millionen Euro pro Streiktag.
       
       Mit den umstrittenen Reformen ist für die Bauern unter anderem eine
       Anhebung der Abgaben für die Pensionskasse von 7 auf 20 Prozent vorgesehen.
       Zudem soll ihre Einkommensteuer von 13 auf 26 Prozent erhöht werden.
       
       16 Feb 2016
       
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