# taz.de -- TTIP und Landwirtschaft: Beschleunigtes Hofsterben
       
       > Das Freihandelsabkommen bedroht kleine Bauernhöfe, sagt ein Verband
       > nachhaltiger Unternehmen. Nötig seien spezielle Regeln für den
       > Agrarbereich.
       
 (IMG) Bild: Nun beschäftigen sich schon Wandbilder mit TTIP
       
       Berlin taz | Der Bundesverband „UnternehmensGrün“ fordert, dass bei den
       Verhandlungen über das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) die
       Landwirtschaft ausgeklammert wird. Stattdessen sollten eigene Handelsregeln
       für die Agrarwirtschaft gesondert zwischen der EU und den USA vereinbart
       werden, sagte Geschäftsführerin Katharina Reuter bei der Vorstellung einer
       Studie zu TTIP. UnternehmensGrün vertritt fast 200 Unternehmen aus der
       nachhaltigen Wirtschaft.
       
       Bei den seit 2013 laufenden TTIP-Verhandlungen spielt die Landwirtschaft
       eine zentrale Rolle. Laut der Studie birgt das Abkommen jedoch erhebliche
       Risiken für kleinere und mittlere Betriebe in der Agrar- und
       Ernährungswirtschaft. „Das Abkommen würde das Hofsterben in Deutschland
       beschleunigen“, sagte Reuter.
       
       Unternehmen der Branche aus der EU exportieren jährlich Waren für 15
       Milliarden Euro in die USA, von dort kommen Produkte für 8 Milliarden Euro.
       „Das Potenzial ist auf amerikanischer Seite höher; es geht darum,
       europäische Märkte zu erschließen“, sagte Reuter. Kleinere Betriebe könnten
       durch TTIP in einen ruinösen Wettbewerb getrieben werden. US-Hersteller
       hätten Größenvorteile und könnten dank niedriger Standards billiger
       produzieren. Das gelte etwa für den Einsatz von Gentechnik oder für höhere
       Grenzwerte für Pestizide.
       
       Sogenannte spezifische Vereinbarungen begrüßte Reuter hingegen. So das
       bereits bestehende Äquivalenzabkommen für Bioprodukte zwischen der EU und
       den USA. Anders als in Europa darf Fleisch in Übersee nicht als Bioware
       verkauft werden, wenn Tiere Antibiotika erhalten haben. EU-Produzenten
       müssen sich beim Export von Biofleisch in die USA an diese Vorgaben halten.
       
       15 Jan 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
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