# taz.de -- Beschluss von Amnesty International: Für Entkriminalisierung von Sexarbeit
       
       > Amnesty International hat sich gegen die Bestrafung von Prostitution
       > ausgesprochen. Schon der Entwurf hatte heftige Kritik geerntet.
       
 (IMG) Bild: Nach einer Regierungsrazzia gegen illegalisierte Sexarbeit in Peru 2014.
       
       Dublin dpa | Amnesty International hat [1][einen umstrittenen Beschluss zum
       Umgang mit Prostitution getroffen]. Die Menschenrechtsorganisation will
       sich künftig für die Entkriminalisierung der Prostitution weltweit
       einsetzen. Das beschlossen Delegierte aus aller Welt am Dienstag in Dublin
       beim International Council Meeting (ICM) von Amnesty. Das Treffen ist eine
       Art Hauptversammlung der Internationalen Bewegung von Amnesty. Es legt die
       Grundlinien der Menschenrechtspolitik der Organisation fest.
       
       Mit dem Beschluss von Dublin ist die internationale Führung von Amnesty
       befugt, eine entsprechende Politik zu dem Thema zu entwickeln.
       “Prostituierte sind eine der am meisten vernachlässigten Gruppen in der
       Welt, die in den meisten Fällen ständig dem Risiko von Diskriminierung,
       Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind“, sagte Amnesty-Generalsekretär Salil
       Shetty. “Unsere weltweite Bewegung ebnete den Weg, dass wir eine Politik
       verfolgen können, die den Schutz der Menschenrechte von Prostituierten
       fordert.“
       
       Die Entscheidung war im Vorfeld von prominenten Frauen wie Meryl Streep und
       Kate Winslet kritisiert worden. Die Entkriminalisierung von Prostitution
       öffne der Ausbeutung von Frauen Tür und Tor. Tausende Menschen
       unterstützten einen Aufruf an Amnesty, auf den nunmehr vollzogenen Schritt
       zu verzichten. Amnesty selbst wies darauf hin, man habe vor dem Beschluss
       zahlreiche Betroffene angehört.
       
       Die VerfasserInnen des Briefes hatten “tiefe Besorgnis“ über die
       Beschlussvorlage geäußert. Amnestys Ruf würde irreparabel befleckt, heißt
       es in dem Brief, “wenn es eine Politik annehmen sollte, die Partei ergreift
       für Käufer von Sex, Zuhälter und andere Ausbeuter, anstatt für die
       Ausgebeuteten“. Zu den UnterzeichnerInnen gehört neben AktivistInnen,
       PolitikerInnen und Prominenten aus verschiedenen Ländern auch die deutsche
       Zeitschrift Emma.
       
       12 Aug 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.amnesty.ie/news/global-movement-votes-adopt-policy-protect-human-rights-sex-workers
       
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