# taz.de -- Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann …
       
       > … hat nach dem Votum der Iren für die Homo-Ehe alle gutwilligen Kräfte
       > aus Kirche, Kultur, Politik und Gesellschaft auf seiner Seite. Das kostet
       > sie auch nichts.
       
 (IMG) Bild: Die saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU) will keine Ehe-Öffnung.
       
       … geht seinem Ende zu. Bald wird er im Museum stehen. In Gestalt eines Karl
       Lagerfeld. Oder Walter Sedlmayr. Oder Thomas Hitzlsperger. Geschichte eben.
       Denn Gegenwart und Zukunft gehören dem homosexuellen Paar. Ihm gebührt
       Respekt und Gleichheit, Toleranz und Akzeptanz. Die heutigen Parolen halt.
       Dem Einzelnen gebührt nix. Warum lebt er auch alleine?!
       
       Ein Referendum in Irland hat die schönen Bilder von der Homo-Ehe wieder
       aufgemöbelt. Die Gleichstellung der Ungleichen wird zu einem Projekt der
       Moderne, der Zivilisation. Und jeder, der zurückbleibt, ist ein Loser,
       unbelehrbar, ewig gestrig. Wie Deutschland. Darüber sind sich alle
       zeitgeistig Aufgeschlossenen einig, der aktuelle Spiegel ist voll von
       ihnen, eine Armada der Gutwilligen aus Kirche, Kultur, Politik und
       Gesellschaft. Lauter Nette, die sich gegenseitig auf die Schultern klopfen
       und sich der Richtigkeit ihrer Gesinnung versichern. Das alles kostet gar
       nichts. Hat keine Nebenwirkungen und keine Folgen, verbessert aber das
       eigene Image ungemein.
       
       Sie bescheinigen Homosexuellen einen einwandfreien Leumund, vor allem die
       Politiker unter ihnen geben sich keine Mühe und bemühen fast wortgleiche
       Phrasen aus ihren Sonntagsreden: „Füreinander Verantwortung übernehmen“,
       „Werte werden gelebt“, „lebenslange verbindliche Partnerschaft.“ So viel
       wird klar dabei, homosexuelle Paare müssen sich ihren Status hart
       erarbeiten. Alles wird abgefragt und sukzessive mit Fleißkärtchen belohnt.
       Umsonst gibts da gar nichts. Die Aufgaben, die man ihnen stellt, sind für
       heterosexuelle Paare längst überholt.
       
       Hinzu kommt der stetige Hinweis, dass soundso viele Menschen in Deutschland
       auch dafür sind. Was aber wäre, wenn nur soundso viele dafür wären, wenn
       ein Mehrheitsvotum gar nicht erreicht würde? Keine Gleichstellung?
       Abwarten, bis auch der letzte Hinterbänkler so weit ist? Bei näherem
       Hinsehen ist es mit dem Menschenrecht für alle nicht weit her. Und immer
       noch bleibt es den Homosexuellen überlassen, die Unbelehrbaren aufzuklären.
       Ihnen beizubringen, dass sie ihre Privilegien nicht verlieren werden. Dass
       sie nicht befürchten müssen, jetzt auch einen Darkroom in ihrem
       Einfamilienhauskeller zu installieren. Dass sie keine Angst haben müssen
       vor homosexueller Ansteckung für sich und ihre Kinder. Diesen ganzen Mist
       halt, den sie mit sich rumschleppen, weil sie keine Argumente haben.
       
       Homo-Ehe steht für Fortschritt und Zukunft in einer Zeit, in der die Ehe,
       die gewöhnliche, schon längst schlapp gemacht hat und eine Frischzellenkur
       benötigt. Diese historische Aufgabe fällt nun den Homosexuellen zu. Auch
       wenn sie gar nicht wollen. Rund 35.000 eingetragene Partnerschaften in
       Deutschland – der Run bleibt aus. Und am vergangenen Samstag waren in
       Berlin 500 Menschen auf der Straße für „die Ehe für alle“. Massen werden
       damit nicht bewegt. Womöglich wollen Homosexuelle einfach nur ihre Ruhe
       haben und machen deshalb jeden Scheiß mit, selbst wenn er Ehe heißt und
       auch so aussieht.
       
       1 Jun 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Elmar Kraushaar
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Homosexualität
 (DIR) Homo-Ehe
 (DIR) Schwul
 (DIR) Schwul
 (DIR) CDU
 (DIR) Homosexuelle
 (DIR) Homo-Ehe
 (DIR) Kirche
 (DIR) Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
 (DIR) lesbisch
 (DIR) Finanzen
 (DIR) CDU
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann …
       
       … darf nun öffentlich geehrt werden – so wie Felix Rexhausen. Prompt wird
       das Werk des vor fast 25 Jahren verstorbenen Autors skandalisiert.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann ...
       
       ... wird auch im neuen Positionspapier der CDU nicht als Mitglied einer
       relevanten Zielgruppe gesehen. Das Wegschauen hat Tradition in der Partei.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann …
       
       Am Samstag fand in Berlin der Umzug zum Christopher Street Day statt. Und
       es gab fast nur ein Thema: die Homoehe.
       
 (DIR) Diskussion um Ehe für alle: „Neuer Tiefpunkt der Debatte“
       
       SPD-Generalsekretärin Fahimi kritisiert Annegret Kramp-Karrenbauer. Die
       hatte zuvor die Homo-Ehe abgelehnt, weil dann auch Verwandte heiraten
       könnten.
       
 (DIR) Kirchen und die Ehe für alle: Traut euch endlich!
       
       In etlichen Landeskirchen ist der kirchliche Segen für homosexuelle Paare
       längst gängige Praxis. Doch das ist längst nicht überall so.
       
 (DIR) „Bild“-Umfrage zur Homo-Ehe: Homo-Ehe gut, Hetero-Ehe besser
       
       65 Prozent sprechen sich für die Homo-Ehe aus, 71 Prozent finden allerdings
       heterosexuelle Eltern besser. Die Hälfte sieht Diskriminierung.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann ...
       
       ... hat neuerdings in einer großen, deutschen Tageszeitung seine Nische,
       zumindest als Blog im Netz: den „Queerspiegel“ des „Tagesspiegel“.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann ...
       
       ... und seine Finanzen sind legendenumrankt. Angeblich haben Schwule mehr
       Geld in der Tasche. Heißt es jedenfalls seit den neunziger Jahren.
       
 (DIR) Die Wahrheit: Der homosexuelle Mann ...
       
       ... kann unangenehm reaktionär daherreden, geht es um den muslimischen
       Mann.