# taz.de -- Diskussion um Ehe für alle: „Neuer Tiefpunkt der Debatte“
       
       > SPD-Generalsekretärin Fahimi kritisiert Annegret Kramp-Karrenbauer. Die
       > hatte zuvor die Homo-Ehe abgelehnt, weil dann auch Verwandte heiraten
       > könnten.
       
 (IMG) Bild: Die saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU) will keine Ehe-Öffnung.
       
       Berlin dpa | Die SPD hat der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret
       Kramp-Karrenbauer (CDU) vorgeworfen, gleichgeschlechtliche Partnerschaften
       mit Inzucht und Polygamie gleichzusetzen. „Damit erreicht die Debatte über
       die Ehe für alle einen neuen Tiefpunkt“, sagte Generalsekretärin Yasmin
       Fahimi der Deutschen Presse-Agentur.
       
       Kramp-Karrenbauer [1][hatte der Saarbrücker Zeitung gesagt], es gebe in
       Deutschland bisher eine klare Definition der Ehe als Gemeinschaft von Mann
       und Frau. „Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte
       Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere
       Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten
       oder von mehr als zwei Menschen“, erklärte sie.
       
       Bestehende Diskriminierungen zwischen Ehe und der gleichgeschlechtlichen
       Lebenspartnerschaft müssten aber abgebaut werden. „Am Ende dieses Prozesses
       werden wir uns wahrscheinlich auch mit der Frage nach der Volladoption
       befassen müssen.“ Diese lehne sie ab, sagte Kramp-Karrenbauer. Seit Jahren
       heiße es, dass für die Entwicklung von Kindern Vater und Mutter die beste
       Konstellation seien. „Gerade diese Frage dürfen wir nicht daran festmachen,
       ob sich jemand diskriminiert fühlt oder nicht – sondern allein am
       Kindeswohl.“
       
       Fahimi betonte, sie habe keinerlei Verständnis dafür, „dass eine
       CDU-Ministerpräsidentin gleichgeschlechtliche Partnerschaften jetzt mit
       Inzucht und Polygamie gleichsetzt. Das ist ein Schlag ins Gesicht
       Hunderttausender gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, die füreinander
       einstehen und Verantwortung übernehmen.“ SPD, Grüne und Linke versuchen
       [2][über den Bundesrat eine Mehrheit] für einen Vorstoß zur Gleichstellung
       für homosexuelle Partnerschaften zu organisieren, um Kanzlerin Angela
       Merkel (CDU) unter Druck zu setzen. Im Bund kann die SPD wegen der
       Koalition mit der Union nicht aktiv werden.
       
       3 Jun 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.saarbruecker-zeitung.de/nachrichten/themen/Adoptionsrecht-Definitionen-Gleichstellung-Heiraten-Kindeswohl;art2825,5769481
 (DIR) [2] /Ehe-fuer-alle/!5202026
       
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