# taz.de -- UN-Sicherheitsrat fordert Ende der Gewalt: Arabische Staaten protestieren
       
       > US-Außenministerin Condoleezza Rice: Hamas ist für Eskalation
       > verantwortlich. UN, EU und Vatikan verlangen Stopp der Kämpfe.
       
 (IMG) Bild: Studenten protestieren in Kairo gegen die israelischen Bombenangriffe.
       
       BERLIN ap/dpa/afp Der UN-Sicherheitsrat hat nach einer mehrstündigen
       Dringlichkeitssitzung in New York einen sofortigen Stopp aller
       Militäraktionen im Gazastreifen gefordert. Die 15 UN-Botschafter waren auf
       Antrag Libyens zusammengetreten. Auf eine explizite Verurteilung der
       israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen einigte sich der
       Sicherheitsrat am Sonntag aber nicht. Auch die Europäische Union, der
       Vatikan und der Nahost-Sondergesandte Tony Blair riefen zu einem sofortigen
       Stopp der Kämpfe auf.
       
       UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warf der israelischen Regierung einen
       unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt vor, der zu Toten und Verletzten in
       der Zivilbevölkerung geführt habe. Wie ein Sprecher Bans am Samstag
       mitteilte, verurteilte der UN-Chef zugleich die anhaltenden Raketenangriffe
       militanter Palästinenser auf den Süden Israels. Nach Ansicht von
       EU-Chefdiplomat Javier Solana führen die israelischen Luftangriffe "zu
       einem nicht hinnehmbaren Leid für palästinensische Zivilisten". Die Suche
       nach einer friedlichen Lösung des Problems werde dadurch nur erschwert.
       
       Für US-Außenministerin Condoleezza Rice liegt die Verantwortung für die
       Eskalation der Gewalt bei der radikalislamischen Hamas: "Die Vereinigten
       Staaten verurteilen streng die wiederholten Raketen- und Mörserangriffe auf
       Israel und halten Hamas für den Bruch des Waffenstillstands und die erneute
       Gewalt in Gaza verantwortlich."
       
       Bundesaußenminister Frank Walter Steinmeier (SPD) sagte nach einem
       Telefonat mit seiner israelischen Amtskollegin Zipi Livni: "Wir
       respektieren das legitime Recht Israels, sich selbst zu verteidigen.
       Gleichzeitig appelliere ich an die israelische Seite, bei den
       Militäraktionen das Gebot der Verhältnismäßigkeit zu respektieren und alles
       zu tun, um zivile Opfer zu vermeiden."
       
       Im Westjordanland und in mehreren arabischen Ländern kam es zu
       Demonstrationen gegen die israelische Regierung. Allein in der
       jemenitischen Hauptstadt Sanaa versammelten sich zehntausende Menschen in
       einem Sportstadion und dessen Umgebung zu Protesten.
       
       Die Mitgliedstaaten der Arabischen Liga wollen sich am Mittwoch in einer
       Sondersitzung mit der Gewalt zwischen der Hamas und Israel befassen.
       
       29 Dec 2008
       
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