# taz.de -- Druck auf Google StreetView: Aigner lässt nicht locker
       
       > Verbraucherministerin verlangt, das Google von jedem Hausbesitzer eine
       > schriftliche Genehmigung einholt, bevor Fotos veröffentlicht werden. Auch
       > StudiVZ und Co. sollen mehr für Datenschutz tun.
       
 (IMG) Bild: Auch schon mal mit dem Schneemobil unterwegs: Google StreetView-Kamera in Vancouver.
       
       BERLIN dpa | Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) legt nach mal nach.
       Nach eigenen Angaben will sie den Druck auf den US-Konzern Google im Streit
       über die Aufnahmen von Straßen und Häusern im Internet erhöhen. "Niemand
       darf ohne sein Einverständnis auf den Präsentierteller der virtuellen Welt
       geraten", sagte Aigner am Dienstag anlässlich [1][des "Safer Internet Day"
       in Berlin].
       
       "Dass Google den Anwohnern ein Widerspruchsrecht einräumt, genügt nicht."
       Ihre Bedenken gegen "Google Street View" seien nicht ausgeräumt. Beim
       "Safer Internet Day" geht es um Aktionen für mehr Sicherheit im Netz.
       
       "Wer mit persönlichen Daten Geld verdienen will, der muss aus meiner Sicht
       vorab eine ausdrückliche Einwilligung einholen", forderte Aigner. Dies
       gelte vor allem für Google und vergleichbare Dienste, die ohne Einwilligung
       Häuser und Vorgärten fotografierten, um die Bilder zu kommerziellen Zwecken
       zu nutzen.
       
       Aigner wirft Google die millionenfache Verletzung der Privatsphäre vor und
       hofft auf ein gemeinsames Vorgehen mit dem Innen- und dem Justizministerium
       für rechtliche Änderungen. "Ich bin sicher, dass wir eine gemeinsame Lösung
       im Kabinett finden werden." Bereits am Wochenende hatte Aigner [2][in einem
       Interview Druck auf StreetView gemacht].
       
       Google wies die Kritik in den vergangenen Tagen zurück. Für "Street View"
       seien in Deutschland bereits seit mehr als einem Jahr im Einklang mit den
       Datenschutzbehörden Fotos aufgenommen worden.
       
       Aigner forderte auch von den sozialen Netzwerken im Internet erhöhten
       Datenschutz. "Die Löschungsmöglichkeiten müssen ganz klar definiert sein",
       sagte die CSU-Politikerin. Sie appellierte an die Anbieter, die
       Voreinstellungen zugunsten der Nutzer zu verbessern.
       
       Immer mehr Bundesbürger geben im Internet persönliche Daten von sich preis.
       40 Prozent der Deutschen zeigen einer Forsa-Umfrage des Branchenverbandes
       Bitkom zufolge private Informationen wie Bilder im Netz, während es vor
       einem Jahr erst 23 Prozent waren. 56 Prozent zeigen persönliche
       Informationen wie Namen, Fotos oder Beziehungsstatus. Forsa befragte im
       Dezember rund 1000 Nutzer über 14 Jahren.
       
       10 Feb 2010
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /1/netz/netzpolitik/artikel/1/eurokraten-helfen-bei-sicherem-surfen/
 (DIR) [2] /1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/google-soll-genehmigungen-einholen/
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Überwachung
 (DIR) Schwerpunkt Überwachung
 (DIR) Schwerpunkt Überwachung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Rot-Rot will Streetview regeln: Berlin googelt Bilderverbot
       
       Die Regierungsfraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus wollen
       Internetdiensten verbieten, Fotos von Privathäusern ungefragt zu
       publizieren. Auch das von der Landesregierung geförderte "Virtual Berlin"
       müsste einpacken.
       
 (DIR) Die Cebit und die Politik: "Aigner drischt auf Google ein"
       
       Zum Beginn der Computer-Messe Cebit warnt Ministerin Aigner vor den
       Facebooks, Apples und Googles. Kritiker halten das für unsachlich und
       kritisieren die Netzpolitik der Bundesregierung.
       
 (DIR) Datenschützer Schaar will mehr Kontrolle: Kartellamt soll Google überprüfen
       
       Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar will die Datenmacht von
       Google begrenzen und notfalls die angebotenen Dienste der Internetfirma
       mithilfe des Kartellamts zu trennen.
       
 (DIR) Google attackiert Facebook: Das totale Soziale Netz
       
       Schritt für Schritt rollt Google den Markt auf. Nach Suche, Mailer, Maps,
       Browser und Handy kommt nun der nächste große Sprung: Das total integrierte
       Soziale Netzwerk "Buzz".
       
 (DIR) Internet Safety Day: Eurokraten helfen bei sicherem Surfen
       
       Jedes Frühjahr versucht die EU, Web-Nutzer über mögliche Gefahren am PC
       aufzuklären. Diesmal wird besonders vor sozialen Netzwerken gewarnt - sogar
       per BSI-Telefonhotline.
       
 (DIR) Datenschutz bei Street View: Google soll Bilder genehmigen lassen
       
       Verbraucherministerin Ilse Aigner will Google dazu zwingen, sich alle
       Aufnahmen für das "Street View"-Projekt von den betroffenen Bürgern
       genehmigen zu lassen. Die Linke nennt die Idee unglaubwürdig.