# taz.de -- Internet Safety Day: Eurokraten helfen bei sicherem Surfen
       
       > Jedes Frühjahr versucht die EU, Web-Nutzer über mögliche Gefahren am PC
       > aufzuklären. Diesmal wird besonders vor sozialen Netzwerken gewarnt -
       > sogar per BSI-Telefonhotline.
       
 (IMG) Bild: StudiVZ-Nutzern wird geraten: Verrate nicht Deinen richtigen Namen.
       
       Die Mehrzahl der Europäer verfügt inzwischen über einen Internet-Zugang.
       Doch über die Gefahren, die man sich potenziell durch die Leitung ins Haus
       holt, sind bei weitem nicht alle User genau genug aufgeklärt -
       Unschönheiten wie Viren, Würmer, Phisher oder Online-Stalker sind nicht
       jedem ein Begriff. Aus diesem Grund veranstaltet die Europäische Union
       zusammen mit der Industrie einmal im Jahr einen so genannte "Safer Internet
       Day" (SID), um potenzielle Online-Opfer zu erreichen und sie mit der ein
       oder anderen Horrorstory so sehr zu erschrecken, dass sie ihr Verhalten
       verbessern.
       
       In diesem Jahr haben sich die Eurokraten insbesondere die Jahr für Jahr
       populärer werdenden sozialen Netzwerke vorgeknöpft. Das ist auch bitter
       notwendig, weil immer mehr Netzkommunikation in diesen Bereich abwandert -
       so mancher junger Mensch nutzt etwa kaum noch die gute, alte E-Mail,
       verabredet sich stattdessen per Facebook- oder SchülerVZ-Nachricht. Da
       hinter solchen Netzen handfeste geschäftliche Interessen stecken, müssen
       die Nutzer wissen, was mit ihren Daten geschieht. Der Informationsberg
       wächst und wächst, inzwischen sammelt mancher Anbieter auch schon
       Ortsdaten.
       
       So hat die europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA)
       zum diesjährigen SID eine lesenswerte [1][Studie] veröffentlicht, in der
       die Risiken von Web 2.0-Diensten geschildert werden. Unter der Überschrift
       "Online as soon as it happens" - also "immer sofort im Netz" - beschreiben
       die Autoren die Vorteile sozialer Netzwerke und ihre Nachteile. Neben den
       Gefahren für die Privatsphäre, die etwa durch [2][zielgerichtete Werbung]
       drohen können, sind dies auch illegale Zugriffe auf die Datenberge durch
       Kriminelle.
       
       "Wir raten, Informationen wie Adresse, Geburtsdatum oder Konto deshalb
       niemals in ein Profil einzustellen", heißt es. Selbst von der Nutzung des
       Eigennamens im sozialen Netzwerk, der bei vielen Anbietern in den
       Geschäftsbedingungen zwingend vorgeschrieben ist, raten die ENISA-Experten
       ab. Ein Pseudonym verberge den Nutzer vor Online-Gaunern genauso wie vor
       Stalkern und Schnüffelwerbung. Nur die engen Freunde können dann Kontakt
       aufnehmen.
       
       Auch zu neuen mobilen Diensten gibt die Studie Ratschläge: Das Handy, auf
       dem immer häufiger wichtige Daten lagern solle am besten mit Passwort oder
       PIN gesichert sein - so selbstverständlich, wie das klingt, ist es nicht.
       Angereichert ist die ENISA-Studie mit diversen Negativbeispielen - vom Fall
       der falschen Nacktbilder der Ex-Freundin auf Facebook über
       Identitätsdiebstahl bei Promis in Spanien bis hin zu Arbeitnehmern, die
       sich über die Kunden ihrer Firma auf Facebook auslassen.
       
       Auch in Deutschland macht man beim SID mit. So hat das Bundesamt für die
       Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am 9. Februar von 10 bis 17 Uhr
       eine Hotline unter der Rufnummer 0800 274 1000 geschaltet, an der Experten
       zu aktuellen Sicherheitsthemen beraten - darunter insbesondere zum
       diesjährigen "Safer Internet"-Fokus soziale Netzwerke. Informieren können
       sich auch Eltern, die oft Probleme haben, in die Internet-Welt ihrer Kinder
       vorzudringen.
       
       Außerdem veröffentlichte das BSI eine Hinweisliste mit [3][zehn
       Handlungstipps], die vom simplen ("Zurückhaltung bei der Preisgabe
       persönlicher Daten") über das logische ("Melden Sie Cyberstalker") bis hin
       zum höchst sinnvollen ("Nicht wahllos auf Links klicken") reichen.
       Zusätzlich hat das BSI eine in verständlichen Worten aufbereitete
       [4][Infosammlung] zu weiteren Internet-Sicherheitsthemen bereitgestellt,
       die unter anderem Ratschläge zur Auswahl geeigneter Virenschutz- und
       Firewall-Programme enthält, ohne die Windows-PCs nicht auskommen.
       
       9 Feb 2010
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.enisa.europa.eu/act/ar/deliverables/2010/onlineasithappens
 (DIR) [2] /1/netz/netzpolitik/artikel/1/kleines-i-fuer-schnueffelreklame/
 (DIR) [3] https://www.bsi-fuer-buerger.de/cln_165/ContentBSIFB/Aktuelles/Brennpunkt/soziale_netzwerke_10_tipps.html
 (DIR) [4] https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/ITSicherheit/SchuetzenAberWie/WelchenSchutz/welchenschutz_node.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ben Schwan
       
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